Das zu Ende gehende Jahr 2024 war von vielen Themen geprägt: Den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen, der Migrationsdebatte und der Krise und dem Zerfall der Ampelregierung. Eines der ganz großen Probleme unserer Zeit, der Klimawandel, geriet da in der Wahrnehmung etwas ins Hintertreffen.
2024 war ein Jahr der Klimarekorde
Die diesjährigen Aufzeichnungen liefern keine Rekorde der wirklich schönen Art. Es war heiß und – weltweit gesehen – das wärmste Jahr, das jemals aufgezeichnet wurde. Nach Berechnungen des EU-Klimadienstes Copernicus zum ersten Mal im Durchschnitt 1,5 Grad wärmer als in der Zeit vor der Industrialisierung.
CO2-Ausstoß steigt auf Rekordhoch
Das heißt noch nicht, dass das 1,5 Grad-Ziel dauerhaft gerissen wurde. Aber wirklich ernsthaft glaubt auch niemand mehr daran, dass man es noch einhalten kann. Denn im vergangenen Jahr wurde auch so viel CO2 in die Atmosphäre geblasen wie nie zuvor – mehr als 41 Gigatonnen. Das ist eine Zahl mit neun Nullen. Und dieser Trend wird sich auch nach dem vergangenen Weltklimagipfel COP29 im aserbaidschanischen Baku im November nicht ändern.
Fazit der UN-Klimakonferenz: Enttäuschend, aber nicht hoffnungslos
Geopolitik steht Klimaschutz im Weg
„Die harte geopolitische Realität hat es nicht zugelassen, dass wir mehr erreichen konnten“, sagte David Ryfisch von German Watch nach den Verhandlungen. Eine Vereinbarung zur weiteren Reduzierung von Treibhausgasen gab es nicht.
Und auch das wichtigste Ziel der Konferenz, ausreichend Geld für die Länder des globalen Südens zur Verfügung zu stellen, wurde nicht erreicht. Dabei sind gerade diese Länder am stärksten vom Klimawandel betroffen und brauchen dringend Unterstützung, um sich an diesen zumindest anpassen können.
Deutscher Wald wird vom CO2-Speicher zum Emitter
Dürren, Trockenheit, Schädlingsbefall und Waldbrände sorgen dafür, dass zur Zeit in den deutschen Wäldern mehr Bäume absterben als nachwachsen. Und das hat Folgen:
„Der deutsche Wald hilft uns nicht mehr in dem Maße, in dem wir es bisher gewöhnt waren, bei der Erreichung unserer Klimaziele“, so Landwirtschaftsminister Cem Özdemir im Oktober. Denn der Wald setze zumindest in Deutschland momentan mehr CO2 frei, als dass er speichert. Noch so ein trauriger Negativrekord.
Mehr Starkregen und Überschwemmungen
Im Jahr 2024 gab es auch – wie schon in den Jahren zuvor – lang anhaltenden Starkregen und in der Folge Überschwemmungen. Beides Phänomene, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Ende Mai und Anfang Juni traf es vor allem den Süden Deutschlands, im September dann halb Mitteleuropa. Da setzten heftige Regenfälle und über die Ufer tretende Flüsse unter anderem in Ungarn, Polen, Österreich oder auch Tschechien unter Wasser. Die Folgen waren mindestens 28 Tote und massive Schäden.
Und ganz dicke kam es dann im November für die Region Valencia in Südspanien, als binnen weniger Stunden, die ganze Gegend komplett überschwemmt wurde. Die Rettungskräfte kamen nicht mehr durch.
„Wir erhalten viel Hilfe, aber sie kommt nicht an, weil die Straßen einfach unpassierbar sind. Alles ist voller Schlamm, die Autos liegen aufeinander“, sagte die Bürgermeisterin von Valencia wenige Tage nach der Katastrophe, bei der mehr als 230 Menschen ums Leben kamen.
Flutkatastrophe in Spanien: Wieviel Klimawandel steckt im Wetter?
Rekordverdächtige Hurrikan-Saison
Auch die Hurrikan-Saison in den USA war 2024 folgenreich. Elf Hurrikans, davon fünf schwere, die für verheerende Schäden sorgten. Mit verantwortlich dafür waren die hohen Oberflächentemperaturen der Ozeane, die sich auch wegen der Erderwärmung immer weiter aufheizen.
Fazit: Für das Klima war das Jahr 2024 kein wirklich gutes.