Ein Start-Up aus Karlsruhe hat einen Handy-Stichheiler entwickelt. Das System nennt sich "Heat it" und kostet für Android derzeit knapp 30 Euro, fürs iphone soll es knapp 40 Euro kosten. Über eine App soll man die Temperatur des Stichheilers regeln können. Außerdem gibt es verschiedene Presets, zum Beispiel für besonders empfindliche Hautstellen und für Kinder.
Hilft Wärme wirklich bei Juckreiz?
Ja, Wärme wirkt bei Insektenstichen. Dadurch lässt der Juckreiz nach. Das nutzen schon verschiedene Hersteller von sogenannten Hitzestiften. Sie erwärmen sich auf rund 50 Grad, man drückt sie auf den Stich und der Juckreiz schwindet.
Wie das genau funktioniert, ist nicht ganz klar. Wahrscheinlich zerstört die Wärme einen Teil der Enzyme, die den Juckreiz auslösen. Dann fährt der Körper die Abwehrreaktion herunter, das heißt es wird weniger Histamin ausgeschüttet. Das ist nämlich für die Schwellung und das Jucken verantwortlich.
Lohnt sich die App?
Insektenstiche kann man auch ganz anders und vor allem günstiger mit Wärme behandeln:
- Man kann beispielsweise einen Löffel mit einem Feuerzeug oder in heißem Wasser erwärmen. Dabei muss man jedoch unbedingt darauf achten, dass der Löffel nicht zu heiß wird. Sonst kann es zu Verbrennungen kommen. Bei dieser Methode ist es nämlich schwierig, die Hitze richtig zu dosieren.
- Auch Hitzestifte gibt es schon deutlich günstiger als die Smartphone-Anwendung: Den bekanntesten ("Bite away") bekommt man ab 20 Euro. No-Name-Produkte gibt es teilweise schon für weniger als zehn Euro. Bei manchen dieser Stifte kann man allerdings die Temperatur nicht so genau einstellen wie in der App.
Die Hersteller der Handyanwendung werben zwar damit, dass ihre Erfindung praktischer ist als ein Hitzestift. Aber: An den Aufsatz muss man trotzdem denken. Mit dem Smartphone allein klappt es nicht.