Mit der HERA-Mission will die ESA herausfinden, was mit einem Asteroiden vor zwei Jahren beim Aufprall mit der DART-Sonde von der NASA passiert ist. Diese hat damals den Asteroid „Dimorphos“. Mit der geplanten Kollision sollte untersucht werden welche Auswirkungen solch ein Aufprall auf die Flugbahn von Asteroiden hat.
Veränderte Flugbahn vom Asteroiden Dimorphos nach Kollision mit DART-Sonde
Mit einem Durchmesser von 150 Metern ist Dimorphos der kleinere Asteroid eines Asteroidenpaars. Er umkreist den größeren Asteroiden Didymos. Nach der Kollision mit der DART-Sonde vor zwei Jahren änderte sich tatsächlich die Flugbahn des Asteroiden. Statt 12 Stunden braucht Dimorphos jetzt nur noch 11,5 Stunden für eine Umrundung. Weitere Auswirkungen der Kollision lassen sich jedoch nicht von der Erde aus überprüfen.
Gewisse Auswirkungen könnten wir in den nächsten Jahren allerdings doch von der Erde aus beobachten. Durch den Aufprall flogen nämlich über 900 Tonnen Gestein ins All. Möglicherweise könnte ein Teil davon in die Nähe der Erde fliegen und hier als Sternschnuppen in der Atmosphäre verglühen. Bis es dazu kommen könnte, dauert es aber noch mindestens sieben Jahre.
Mission HERA von der ESA soll neue Erkenntnisse über Kollision liefern
Aktuell ist weder die Masse des getroffenen Asteroiden bekannt noch ob sich dort nach dem Einschlag der Raumsonde ein Krater gebildet hat oder sich der Zielasteroid nur verformt hat. Es ist also auch unklar, wie fest oder locker das Asteroidenmaterial zusammenhält.
Die fehlenden Daten soll nun die europäische Sonde HERA sammeln. Ein Ziel dabei ist es, besser vorhersagen zu können, wie Asteroiden grundsätzlich auf einen Beschuss reagieren, auch wenn sie größer und fester sind als der von DART getroffene Brocken im All. 2026 soll die Sonde bei Dimorphos ankommen und um ihn herum kreisen.
Technologische Neuheiten beim Anflug auf Dimorphos
Die Mission ist eine technologische Herausforderung, denn der Asteroid ist kosmisch gesehen extrem klein und übt daher kaum Anziehungskraft auf die Sonde aus. Entsprechend fein muss sich die Sonde autonom steuern, damit sie überhaupt von diesen schwachen Anziehungskräften auf eine Umlaufbahn eingefangen werden kann.
Dazu wird HERA noch zwei kleinere Satelliten ins All entlassen, jeder etwa so groß wie ein Aktenkoffer. Sie werden der Hauptsonde beim Datensammeln helfen. Eine Art Schwarmtechnologie, die die ESA bei dieser Mission zum ersten Mal einsetzt.