Beim Trinken von Energydrinks reagiert der Körper auf die darin enthaltenen Inhaltsstoffe wie Taurin, Koffein und Zucker. Diese sollen wach machen und stimulieren das Nervensystem, indem sie den Blutdruck erhöhen, den Puls steigern und die Gefäße erweitern. Das führt zu einem aufgeputschten Gefühl. Gleichzeitig wird aber auch das Herz belastet.
Konsum von Energydrinks: Welche Wirkung haben die Inhaltsstoffe auf den Körper?
Der wohl bekannteste Inhaltsstoff: Taurin. Ihm wird oft eine leistungssteigernde Wirkung nachgesagt. Diese konnte bisher aber nicht durch Studien belegt werden. Tatsächlich hat Taurin aber andere positive Wirkungen auf den Körper: Es spielt unter anderem eine Rolle bei Entzündungen, der Energieproduktion und der Bildung von Gallensäure. Doch um den Körper ausreichend mit Taurin zu versorgen, muss man keine Energydrinks konsumieren. Die Menge, die wir durch körpereigene Produktion und eine herkömmliche Ernährung zu uns nehmen, deckt den Tagesbedarf völlig.
Entscheidend für die aufputschende Wirkung ist vielmehr das Koffein. Etwa zehn Minuten nach dem Trinken eines Energydrinks, erreicht das Koffein den Blutkreislauf. Es sorgt dort dafür, dass Puls und Blutdruck steigen, während die Konzentrationsfähigkeit zunimmt und man sich wach fühlt.
Auch der Blutzuckerspiegel erreicht zehn Minuten nach der Einnahme seinen Höhepunkt. Dann wird im Hirn Dopamin freigesetzt, das Glückshormon. Eins ist aber klar: Der hohe Zuckergehalt, der in manchen Energydrinks bis zu 16 Prozent beträgt, ist ungesund.
Koffein und Co: Energydrinks führen zu schlechtem Schlaf
Abgesehen von Koffein und Zucker haben die Zutaten eines Energydrinks keinen wissenschaftlich nachgewiesenen Effekt auf Leistungsfähigkeit oder Konzentration.
Die aufputschende Wirkung hat aber auch ihre Schattenseiten. Eine aktuelle Studie aus Norwegen zeigt wieder: Ein hoher Konsum von Energydrinks führt zu schlechtem Schlaf. So können die Probandinnen und Probanden, die häufig Energydrinks trinken, schlechter ein- und durchschlafen. Am schlechtesten schlafen die, die sogar täglich zu Energydrinks greifen.
Sind Energydrink als Wachmacher ungeeignet?
Nach dem Konsum eines Energydrinks dauert es etwa eine Stunde, bis der Zucker vom Körper verarbeitet wurde und auch die Wirkung des Koffeins nachlässt. Manche fühlen sich bereits nach dieser Zeit müde und schwach, obwohl das gesamte Koffein erst nach rund zwölf Stunden abgebaut ist. Diese Zeitspanne variiert je nach Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität.
Kurzfristig kann der Konsum von Energydrinks zu einer Leistungssteigerung führen, aber es besteht auch das Risiko, das körperliche Limit zu überschreiten, besonders wenn Energydrinks vor oder sogar während dem Sport eingenommen werden. Daher ist es keine gute Idee, Energydrinks vor körperlicher Aktivität zu konsumieren.
Ist Kaffee "gesünder" als Energydrinks?
Eine Dose Energydrink und eine große Tasse Kaffee enthalten beide ungefähr die gleiche Menge Koffein, etwa 80 Milligramm. Wie bei vielem gilt hier: Die Dosis macht das Gift. Für gesunde Erwachsenen legt die Deutsche Herzstiftung eine Obergrenze von 400 Milligramm Koffein pro Tag fest – das sind fünf Kaffee oder fünf Energydrinks.
Bei Jugendlichen liegt der Grenzwert bei 3 Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht – das wären knapp zwei Energydrinks bei einem Körpergewicht von 50 Kilogramm. Ein übermäßiger Konsum stellt ein Gesundheitsrisiko dar.
Zusatzstoffe in Energydrinks können der Gesundheit schaden
Wichtig ist auch, die zusätzlichen Inhaltsstoffe der Energydrinks zu beachten – allen voran Zucker. Der süße Geschmack von Energydrinks verleitet dazu, mehr zu konsumieren, was insbesondere bei Jugendlichen zu einem erhöhten Koffeinkonsum führen kann. Wer schon vorerkrankt ist, neigt eher dazu durch regelmäßigen Energydrink-Konsum an hohem Blutdruck, Diabetes und ernsten Herz-Rhythmus-Störungen zu entwickeln.
Vorsicht beim Konsum von Energydrinks mit Alkohol
Besonders gefährlich kann der Konsum von Energydrinks in Kombination mit Alkohol sein. Weil die aufputschende Wirkung des Energydrinks die betäubende Wirkung des Alkohols verschleiert, können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schweißausbruch und starkes Zittern die Folge sein. Im schlimmsten Fall bricht dann der Kreislauf zusammen.