Medizintechnik

FFP2-Maske erkennt Corona-Infektion

Stand
Autor/in
Franziska Ehrenfeld
Onlinefassung
Ralf Kölbel

Forschende der Uni Harvard und des MIT haben eine Maske entwickelt, die aussieht wie eine FFP2 Maske, aber auch anzeigen soll, wenn der Träger mit Corona infiziert ist.

Wie funktioniert die Maske mit Virensensor?

Die Forschenden haben einen Biosensor entwickelt, den man prinzipiell in jede Maske einbauen kann. Diesen Sensor muss man dann erst einmal aktivieren, indem man einen Knopf drückt. Dann wird eine eine kleine Menge Wasser freigegeben und der Biosensor aktiviert. Danach trägt man die Maske 90 Minuten lang und der Sensor wertet in der Zeit den Atem der Trägerin oder des Trägers aus.

Die Technologie nennt sich wFDCF. Das bedeutet auf Deutsch: tragbare, gefriergetrocknete, zellfreie Technologie. Die Technik beinhaltet gefriergetrocknete molekulare Bestandteile. Sie können auf die Anwesenheit bestimmter Teilchen reagieren und so zum Beispiel Viren, Bakterien oder Giftstoffe nachweisen – je nachdem worauf der Biosensor programmiert wurde. Der Clou: Das System kommt ohne lebende Zellen aus und führt so zu weniger Sicherheitsbedenken.

Nach 90 Minuten Tragedauer erscheint das Testergebnis dann als Streifen – ähnlich wie bei einem Antigen-Schnelltest – und zwar im Inneren der Maske. Für Außenstehende ist also nicht erkennbar, ob der oder die Träger*in infiziert ist.

Wie bereits bei den weit verbreiteten Corona-Schnelltests lässt sich das Ergebnis bei den neue entwickelten Sensor-Masken nach einer gewissen Zeit ablesen.
Das Testergebnis lässt sich bei den neu entwickelten Sensor-Masken nach 90 Minuten Tragedauer ablesen.

Wie zuverlässig sind solche Masken mit Biosensor?

Laut den Forschenden soll das Maskensystem ähnlich zuverlässig sein wie PCR-Tests. Und die gelten ja als der Goldstandard, sind also sehr verlässlich. Das ist insofern toll, weil das Testergebnis offenbar genau ist, aber auch schnell verfügbar.

Zwar funktioniert das Ganze nicht so fix wie bei einem Schnelltest, aber immer noch sehr viel schneller als bei einem PCR-Test. Da bekommtn man das Ergebnis oft erst einen Tag später, weil die Probe erstmal ins Labor muss.

PCR-Test sind immer noch der Goldstandard, wenn es darum geht, Coronaviren zu erkennen. Doch dafür sind in der Regel sehr aufwändige Laboruntersuchungen notwendig.
PCR-Tests sind immer noch der Goldstandard, wenn es darum geht, Coronaviren zu erkennen. Doch dafür sind in der Regel Laboruntersuchungen notwendig.

Gibt es solche Masken mit integriertem Test schon zu kaufen?

Nein, das System ist noch nicht erhältlich. Die Forschenden suchen gerade nach Partnern, mit denen sie das Produkt auf den Markt bringen können.

Die Technologie ist aber auch insofern interessant, weil das Prinzip auch für andere Krankheiten funktionieren könnte. Entwickelt wurde das System im Zuge des Zikavirus-Ausbruchs 2015. Und wer weiß, wann die nächste Pandemie kommt…

Bis dahin kann man die Testmasken dann vielleicht in größerem Maßstab einsetzen. Ob sie wirklich massenkompatibel werden, bleibt jetzt aber erst einmal abzuwarten. Grundsätzlich wäre das System zum Beispiel für Pflegepersonal sehr praktisch. Das trägt sowieso ständig Maske und das Testen wäre damit auch gleich abgedeckt.

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Franziska Ehrenfeld
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Ralf Kölbel