1. Können Besuche im Solarium Hautkrebs verursachen?
Die Strahlung der Sonne kann Hautkrebs auslösen – das gleiche gilt für die Strahlung im Solarium, da sind sich alle Experten einig. Die Internationale Agentur für Krebsforschung hat deshalb UV-Strahlung in die höchste Krebsrisikostufe eingeordnet – und zwar sowohl die natürliche Strahlung von der Sonne als auch die künstlich erzeugte aus dem Solarium. In dieser Kategorie wurden zum Beispiel auch Alkohol oder Asbest eingestuft.
Wenn die UV-Strahlung in die Haut eindringt, beschädigt sie das Erbgut - die DNA mutiert. Zum Teil kann dieser Schaden wieder repariert werden, manche Zellen sterben jedoch ab oder werden zu Tumoren. Das kann auch noch Jahre nach der eigentlichen Bestrahlung passieren.
Um die DNA zu schützen, verfärbt sich die Haut. Wenn sie häufiger der Strahlung ausgesetzt ist wird sie dunkler. Ein Schutzmechanismus, der zwar Sonnenbränden vorbeugt, aber nicht komplett vor der Wirkung der Strahlen schützt. Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention sagt deshalb: Für helle Hauttypen gebe es keine gesunde Bräune, die Haut merke sich jeden Sonnenstrahl.
Und das gilt für natürliche Sonnenstrahlung draußen genauso wie für gezielte Bestrahlung im Sonnenstudio. Der Unterschied dabei: Im Solarium ist man der UV-Strahlung direkt ausgeliefert, dafür ist genau reguliert, wieviel UV-Licht den Körper erreicht.
Bei der Frage, wie hoch das Risiko ist, durch Solariumsbesuche Hautkrebs zu entwickeln, kommt es natürlich auf die Häufigkeit und Dosis an. Dermatologen raten jedoch, ganz auf das Sonnenbad zu verzichten. Und auch die WHO warnt: Das Risiko einen bösartigen, schwarzen Hautkrebs zu entwickeln sei bei Solarien-Nutzern deutlich höher, vor allem im jungen Alter.
2. Ist die UV-Strahlung im Solarium stärker als draußen?
Mit wie viel UV-Licht in einem Solarium bestrahlt werden darf, ist gesetzlich geregelt. Das Maximum: Die Bestrahlung darf so stark sein, wie von der Sonne, wenn sie mittags am Äquator senkrecht vom Himmel scheint.
Ein großer Unterschied zwischen natürlicher Sonnenstrahlung und der im Solarium ist das Verhältnis von UVA zu UVB-Strahlung. Beide Formen der UV-Strahlung sind krebserregend, doch im Solarium wird häufig die UVB-Strahlung herausgefiltert, weil so eine schnelle Bräunung erreicht werden kann.
3. Kann man sich im Solarium vorbräunen?
Der Urlaub am Strand steht vor der Tür und da wollen viele ihre Haut vorbereiten: Vorbräunen soll verhindern, dass man sich am Urlaubsort angekommen direkt einen Sonnenbrand zuzieht. Schließlich ist die Sonne vor Ort meist viel stärker als Zuhause: ein regelrechter Schock für die Haut.
Doch das Vorbräunen im Solarium wird von Hautärzten kritisch gesehen, da je nach Einstellung des Geräts die UVB-Strahlung aus dem Licht herausgefiltert wird. So wird die Haut zwar schneller braun, aber baut kaum Schutz gegen einen Sonnenbrand auf.
Experten warnen aber auch generell davor, sich durch eine aufgebaute Bräunung der Haut allzu sicher zu fühlen: Das Risiko für einen Sonnenbrand sei zwar geringer, aber die DNA der Zellen werde trotzdem durch die Strahlung der Sonne beschädigt. Das Hautkrebsrisiko senke ein Vorbräunen im Solarium daher kaum.
4. Hilft ein Besuch im Solarium gegen Vitamin-D-Mangel?
Damit der Körper genug Vitamin D produzieren kann, braucht er Sonnenlicht. Gerade im Winter liegt der Gedanke nahe, den Vitaminspeicher durch einen Sonnenbankbesuch aufzufüllen. Doch Dermatologen raten davon ab:
Für die Vitamin D-Produktion benötigt der Körper UVB-Strahlung. Die dringt tiefer in die Haut ein und bewirkt, dass aus einer Vitamin D-Vorstufe das sogenannte Prävitamin D hergestellt wird. Das kann dann in Leber und Niere weiterverarbeitet werden.
Besteht das Licht vor allem aus UVA-Strahlung, wird die Vitamin-D-Produktion nicht angekurbelt. Bei vielen Geräten hat das Sonnen also keinen großen Effekt auf den Vitamin-D-Speicher.
Es gibt jedoch auch Sonnenstudios deren Solarien mit viel UVB-Strahlung auf die Vitamin-D-Produktion ausgerichtet sind. Ärzte raten trotzdem davon ab: Wer einen Vitamin D-Mangel hat oder diesen vermutet, der solle dies mit einem Arzt besprechen und nicht selbst behandeln.