Der Paläontologe Eberhard Frey vom Karlsruher Naturkundemuseum ist landauf und landab vor allem unter seinem Spitznamen bekannt - Dino Frey. Am 31.01.2022 war sein letzter Arbeitstag und bei Impuls blickt er zurück auf seine Karriere als Dinoforscher.
Er bedauert es nicht, jetzt in den Ruhestand zu gehen, sondern weiß, dass er lange und genug gearbeitet hat und jetzt Platz macht für andere. Aber er bleibt weiterhin als ehrenamtlicher Fachmann dem Naturkundemuseum in Karlsruhe erhalten.
Der größte Spaß: Geländearbeit
Am meisten Spaß bei seiner Arbeit hatte "Dino Frey", wenn er im Gelände Ausgrabungen gemacht hat. Natürlich gehört es auch dazu, Verwaltungsaufgaben zu erfüllen und Anträge zu stellen. Denn nur durch diese erworbenen Mittel werden Ausgrabungen erst möglich.
Die Arbeit draußen im Feld ist, laut Eberhard Frey, jedoch das Herzstück seiner Arbeit.
Faszination Dino
Dinosaurier faszinieren den Forscher seit dem er denken kann. Als Junge schaute er gern in Bücher über Dinos von seinem Onkel. Die haben ihm jedoch damals noch Albträume verursacht. Trotzdem hat es ihn nie losgelassen bis heute.
Als Jugendlicher begann er rund um seine Heimatstadt Ulm eigene Ausgrabungen und suchte nach Fossilien. dann studierte er in Tübingen und arbeitete die letzten 30 Jahre im Naturkundemuseum Karlsruhe.
Viel Zeit verbrachte er im Feld bei Ausgrabungen, am liebsten in Mexiko. Bis heute fliegt er mindestens einmal pro Jahr dorthin.
Das Monster von Aramberri und ein Kolibri
Dort wurde, zwar nicht vom Dino Frey, das sogenannte Monster von Aramberri ausgegraben. Eberhard Frey half aber maßgeblich bei der wissenschaftlichen Einordnung und Bestimmung. Unter der sengenden Hitze Mexikos arbeitete er jahrelang an dem Skelett und lebte sich dabei in der Kleinstadt so sehr ein, dass er am Schluss jeden kannte.
Aber den Fund von einem Kolibri in der Nähe von Heidelberg in der Tongrube Unterfeld beschreibt er selbst als eine der wichtigsten Entdeckungen. Ein Student stieß zufällig bei einer Exkursion auf eine Schieferplatte, das Fossil eines Kolibris.
Die Zukunft der Paläontologie
Eberhard Frey bedauert es, dass das Gebiet der Paläontologie mittlerweile in vielen Ländern populistisch und nationalistisch geworden sei. Die Fossilien, die dort gefunden werden, werden von diesen Ländern behalten und nicht zur Ausstellung an andere weitergegeben.
Viele Ichthyosaurier, die in Deutschland gefunden wurden, werden in verschiedenen Ländern ausgestellt und bereiten den Menschen bei ihren Besuchen im Museum Freude. Frey sieht es als kontraproduktiv an, wenn solche Exponate nationalisiert werden, ohne ersichtlichen Grund.
Mehr als 30 Jahre war er tätig am Naturkundemuseum in Karlsruhe und hat sich dort mit seiner Arbeit und seinen Funden weltweit einen Namen gemacht. Trotz Ruhestand bleibt er dem Museum und dem SWR als Fachmann erhalten.