Urlaubsvorbereitung

Das muss in die Reiseapotheke

Stand
Autor/in
Stefan Troendle
Stefan Troendle, Reporter und Redakteur bei SWR Wissen aktuell und SWR Kultur Impuls.
Onlinefassung
Ralf Kölbel

In die Reiseapotheke sollte man so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig reinpacken. SWR Wissenschaftsredakteur Stefan Troendle verrät, was unabhängig vom Reiseziel auf jeden Fall als Grundausstattung in die Reiseapotheke gehört.

Reiseapotheke vor Urlaub noch mal durchchecken

Der Platz im Urlaubsgepäck ist kostbar. Daher gilt bei Reisen auch in Sachen Medikamente: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Um am Urlaubsort bei leichteren Problemen unabhängig von Ärzten oder Apotheken zu sein, ist es aber schon sinnvoll, bestimmte Dinge dabeizuhaben.

Der wichtigste Punkt vor jeder Reise lautet: Nicht einfach die Reiseapotheke vom letzten Jahr einpacken, sondern den kompletten Inhalt auf das Haltbarkeitsdatum überprüfen - und alles, was klebt, ersetzen – also Pflaster und Klebeband, weil es in der Regel nach einem Jahr eben nicht mehr so richtig klebt.

Abgelaufene Medikamente gehören übrigens nicht in den Abfluss, sondern in den Restmüll. Ansonsten gibt es drei grobe Bereiche: Medikamente, Hilfsmittel und Werkzeuge. Da braucht es erst mal die Klassiker:

  • Ein Gel bei Insektenstichen, je nachdem wo man hinfährt auch Insektenschutz,
  • Schmerzmittel (wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen),
  • Fiebersenker,
  • Pflaster oder Tabletten gegen gegen Reisekrankheit
  • Durchfall-Medikament.
Vor dem Urlaub sollte man die Reiseapotheke auch noch mal auf die Haltbarkeit prüfen und gegebenfalls einzelne Inhalte wie Pflaster oder Medikamente ersetzen.
Vor dem Urlaub sollte man die Reiseapotheke auch noch mal auf die Haltbarkeit prüfen und gegebenfalls einzelne Inhalte wie Pflaster oder Medikamente ersetzen.

Auch an spezielle Medikamente für Kinder denken

Im Urlaub wird ja gerne mal mehr und besser gegessen – also vielleicht auch was gegen Sodbrennen. Und wenn man Kinder dabei hat: Da bringen Tabletten, mal unabhängig von der Dosierung, eher weniger. Wichtig also – an Schmerz- oder Fiebersäfte denken, im Fall auch an Zäpfchen und da das alles gerne mal knapp werden kann: rechtzeitig besorgen. Außerdem was gegen Erkältungskrankheiten einpacken, also Halstabletten zum Lutschen, abschwellendes Nasenspray, vielleicht auch zusätzlich eins ohne Gewöhnungseffekt und auch hier, wenn nötig: ein schwächer dosiertes für Kinder.

In die Reiseapotheke gehören natürlich bei Bedarf auch besondere Medikamente für Kinder. (Symbolfoto)
In die Reiseapotheke gehören natürlich bei Bedarf auch besondere Medikamente für Kinder.

Etwas mehr Medikamente mitnehmen für unvorhergesehene Verzögerungen

Dann natürlich an die Medikamente denken, die man sowieso braucht und regelmäßig einnimmt - auch an die Pille – im Zweifel ein bisschen mehr mitnehmen, die Faustformel lautet in etwa plus ein Drittel – dann ist auch ein verschobener Rückflug kein Problem. Und weil wir wissen, was beim Fliegen mit Koffern passieren kann, gehört die Reiseapotheke ins Handgepäck.

Sommer, Strand, Sonnenbrand

Bei flüssigen Medikamenten ein Rezept vom Arzt besorgen für die Sicherheitskontrolle. Und dann ein bisschen Hilfsmaterial einpacken:

  • Pflaster,
  • Blasenpflaster,
  • Verbandskompressen,
  • Mullbinden,
  • eine elastische Binde, vielleicht in Kombination mit einem Kühlpack
  • Schmerzgel bei Prellungen oder Zerrungen.

Man sollte auch After-Sun-Lotion mitnehmen (nicht nur Sonnencreme), sicherheitshalber ein paar Masken (Corona gibt es ja immer noch), Einweg-Handschuhe, und weil bei Mädchen und Frauen gerade bei Fernreisen der Zyklus durcheinandergeraten kann, ein paar Tampons oder Binden. Und dann natürlich: Wunddesinfektionsspray. Und: ein Fläschchen Handdesinfektionsmittel. Wenn Kind oder Partner einen Magen-Darmvirus haben, dann braucht man den nicht auch noch...

Fieberthermometer, Verbandszeug, Mückenschutz und die wichtigsten Medikamente sollten in jedem Fall mit dabei sein. Wichtig ist natürlich insbesondere bei Aufenthalten in südlichen Gebieten ein ausreichender Sonnenschutz.
Fieberthermometer, Verbandszeug, Mückenschutz und die wichtigsten Medikamente sollten in jedem Fall mit dabei sein. Wichtig ist natürlich insbesondere bei Aufenthalten in südlichen Gebieten ein ausreichender Sonnenschutz.

Es gibt noch ein paar Dinge, die immer dabei sein sollten: Dazu gehören auf jeden Fall ein Fieberthermometer, eine Pinzette und eine Schere. Wer Hunde hat oder wandern geht: eine Zeckenzange. Und echt praktisch: Es gibt kleine Metall-Plättchen mit Steckverbindung zum Smartphone, die man so aufheizen und dann auf einen Mückenstich legen kann. Damit hört der Mückenstich sofort auf zu jucken. Gibt es auch einzeln als sogenannter "Stichheiler". Bei langen Reisen können Ohrstöpsel ganz nützlich sein. Und da es nichts Dämlicheres gibt, als im Urlaub halbblind durch die Gegend zu irren, sollten Brillenträger oder Kontaktlinsenträgerinnen daran denken, Ersatz mitzunehmen.

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