Auf den ersten Blick klingt es beruhigend, was Gesundheitsminister Spahn auf der Bundespressekonferenz erklärte:
Schwerere Verläufe von Covid-19 bei Menschen über 50 Jahren
Für Menschen über 50 jedoch steigt das Risiko, dass eine Erkrankung schwer verläuft. Je älter ein Patient ist, desto höher ist auch sein Risiko. Experten sagen: 20 Prozent der über 80-jährigen Patienten könnten an einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sterben.
Denn gerade ältere Menschen haben häufig Vorerkrankungen, zum Beispiel Probleme mit dem Herzen oder der Lunge sowie Bluthochdruck.
Gesundheitsminister empfiehlt für Risikogruppen Impfung auf Pneumokokken
Bei Risikogruppen ist das Immunsystem oft nicht mehr so gut aufgestellt und kann das Virus nicht in Schach halten. Problematisch wird es dann, wenn der Körper nebenbei noch mit einer weiteren Infektion zu kämpfen hat. Daher empfiehlt Gesundheitsminister Spahn auch:
Zusätzliche Erkrankungen machen Covid-19 gefährlicher
Impfungen gegen Pneumokokken oder die Grippe wirken nicht gegen das neuartige Coronavirus selbst. Doch sie könnten verhindern, dass eine Covid-19-Erkrankung durch eine bakterielle Lungenentzündung oder Grippe noch komplizierter und damit gefährlicher wird. Denn all diese Erkrankungen können die Lunge betreffen.
Laut dem Vorsitzenden des Hausärzteverbands Baden-Württemberg, Berthold Dietsche, sind jedoch die betroffenen Zielgruppen, also Menschen über 60, in den meisten Fällen eh schon geimpft. Falls das auf einzelne Patienten nicht zutrifft, sollten diese sich telefonisch mit ihrem Arzt in Verbindung setzen und den Fall abwägen.
Zum Schutz von Senioren: drastische Maßnahmen in der Schweiz
Dass sich ältere Menschen in besonderer Weise vor dem neuen Coronavirus schützen müssen – darin sind sich die Experten einig. Dazu gehört auch, den direkten Kontakt mit Menschen zu vermeiden.
In der Schweiz wurden zum Schutz der besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppe daher bereits drastische Maßnahmen beschlossen, wie der ARD -Korrespondent aus der Schweiz, Dietrich Karl Mäurer, berichtet:
Experten fordern, liebgewonnene Gewohnheiten zu hinterfragen
Damit haben die Schweizer in dieser Region den zweiten Schritt im Kampf gegen die Epidemie eingeläutet. Zuerst konzentriert man sich nämlich darauf, betroffene Personen vom Rest zu trennen, in Quarantäne zu setzen und so die Ausbreitung zu stoppen. Erst wenn das nicht mehr reicht, werden besonders Schutzbedürftige isoliert, um sie vor einer Infektion zu bewahren.
So weit gehen die Behörden in Deutschland noch nicht. Doch auch hier empfehlen Experten wie der Virologe Christian Drosten von der Charité in Berlin, liebgewonnene Gewohnheiten zu hinterfragen und für einige Zeit auszusetzen.
Senioren sollen vorläufig direkten Kontakt mit Enkeln vermeiden
Dazu gehöre auch, dass ältere Menschen den nahen, menschlichen Kontakt vermeiden und Großeltern nicht mehr wie gewohnt die Enkel hüten sollten, da diese das Virus übertragen könnten. Auch, wenn das für alle Seiten schmerzhaft sein könne:
Um mit dieser ernsten Situation verantwortungsvoll umzugehen, empfiehlt die WHO älteren Menschen daher:
- anderen zur Begrüßung nicht die Hand zu geben
- stark auf die eigene Hygiene zu achten und
- sich von erkälteten Menschen fernzuhalten.
Damit erhöhe man seine Chance, gesund durch die nächsten Monate zu kommen.