Teile des Satelliten könnten theoretisch die Erdoberfläche erreichen. Die Bahn von ERS-2 führt jedoch hauptsächlich über Meeresgebiete. Fachleute schätzen die Gefahr für Menschen durch herabstürzende Trümmer daher als äußerst gering ein.
Satellit fehlen Triebwerke für gezielten Absturz
ERS-2 ist ein Satellit aus den 90-er Jahren. Damals achtete man beim Bau von Satelliten noch nicht so sehr darauf, dass diese am Ende ihrer Betriebszeit möglichst nicht als Weltraumschrott in der Umlaufbahn verbleiben. So hat ERS-2 auch keine Triebwerke, mit denen man seinen Absturz gezielt hätte herbeiführen können.
Umlaufbahn des Satelliten wurde abgesenkt
Als der Betrieb von ERS-2 im Jahr 2011 eingestellt wurde, beschloss man dann aber doch, wenigstens die Umlaufbahn des Satelliten so weit abzusenken, dass er nicht, wie sein Schwestersatellit ERS-1, noch ca. 100 Jahre nutzlos und als gefährliches Hindernis um die Erde kreisen würde, sondern nach spätestens 15 Jahren in die Erdatmosphäre eintaucht, um dort zu verglühen.
Gleichzeitig wurden seine Tanks entleert und die Batterien spannungslos gestellt, um zu verhindern, dass die Batterien platzen oder die Tanks explodieren und sich in der Folge unzählige Bruchstücke des Satelliten als für andere Satelliten und Raumschiffe gefährlicher Weltraummüll in der Erdumlaufbahn bewegen.
Aufräumaktion im All: ClearSpace-1 soll Weltraumschrott beseitigen
Seit Jahren steigt das Risiko für die Kollision von Satelliten und deren Überresten in der Atmosphäre. ESA und ClearSpace unterzeichnen einen Vertrag für die erste Mission zur Entfernung von Weltraummüll.
Absturzort kann vorher nicht eingegrenzt werden
Die Absturzzeit von ERS-2 konnte im Lauf des Tages immer genauer eingegrenzt werden, der Absturzort jedoch nicht. Der Grund: Selbst wenn die Ungenauigkeit der vorhergesagten Absturzzeit lediglich plus oder minus fünf Minuten betragen würde, würde sich der Satellit innerhalb dieser Zeitunsicherheit mehr als 4.000 Kilometer um die Erde herumbewegen und könnte überall entlang dieser Strecke niedergehen.
Bruchstücke könnten Erdoberfläche erreichen
ERS-2 ist zweieinhalb Tonnen schwer. Es könnte sein, das Bruchstücke von ihm die Erdoberfläche erreichen, beispielsweise die über 50 Kilogramm schwere Radarantenne. Die Chance von einem Trümmerteil getroffen zu werden liegt laut ESA bei 1 zu 1 Milliarde, und ist damit 65.000-fach geringer, als von einem Blitz getroffen zu werden.
Satellit hat zu Umweltforschung beigetragen
Auf Grundlage der für seine Zeit revolutionär präzisen Umweltdaten, die ERS-2 16 Jahre lang geliefert hat, wurden tausende Forschungsarbeiten über Klima- und Umweltveränderungen auf der Erde durchgeführt.