Was hat Matthias Maurer eigentlich auf der ISS gemacht in den 6 Monaten?
Matthias Maurer ist nicht nur Astronaut, er ist auch ein ausgezeichneter Materialwissenschaftler. Deshalb hat er an Bord der ISS auch einige Experimente durchgeführt, bei denen es um die Erforschung von neuen Werkstoffen ging. Beispielsweise untersuchte er neuartige Metalloberflächen, an denen sich Bakterien und Viren nicht festsetzen können.
In der Schwerelosigkeit hat er sogar Beton hergestellt und in diesem Beton auch einen Teil Mondstaub mitverarbeitet. Solchen Mondstaubbeton wird man vielleicht eines Tages für den Bau von Unterkünften auf dem Mond benutzen.
Ein anderes Material mit dem Maurer zu tun hatte war die menschliche Haut. Er hat auf der ISS Hautzellen gezüchtet und er hat an sich selbst medizinische Experimente durchgeführt. Bei solchen Selbstversuchen geht es oft darum, herauszufinden, wie sich der menschliche Körper während langer Aufenthalte in der Schwerelosigkeit verändert und was man tun kann, um besser mit diesen Veränderungen zurechtzukommen.
Auch Arbeiten an der Raumstation selbst standen an
Neben den Experimenten hatte er immer wieder Aufgaben rund um den Betrieb und den Ausbau der Station: Mit einem Roboterarm, den er aus dem Innern der ISS gesteuert hat, musste er ein Frachtraumschiff beim Anflug packen und an die ISS andocken.
Höhepunkt seiner Mission war aber sicher sein Außeneinsatz im All: Fast sieben Stunden lang arbeitete er durch Leinen gesichert an der Außenseite der Raumstation. Er hat dabei einige Meter Kabel neu verlegt und wie er selbst sagte, beim Anblick der vielen Landschaften auf der Erde ein ganz neues Interesse an Geographie verspürt.
Wie läuft die Landung ab?
Das Abdocken von der ISS hat geklappt, allerdings mit wenigen Minuten Verspätung wegen eines Problems mit dem Datenaustausch zwischen Raumschiff und ISS, das sich aber als unerheblich herausstellte.
Nach dem Abdocken steht der vierköpfigen Besatzung ein circa 24-stündiger Flug zurück auf die Erde bevor. Zunächst kreist die Raumkapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX noch mehrere Stunden lang in sicherer Entfernung unterhalb der ISS um die Erde. Ungefähr eine Stunde vor der Landung werden die Bremsraketen gezündet. Damit beginnt die Kapsel zu fallen.
Der Rücksturz zur Erde ist ein ruppiger Ritt. Durch die um die Kapsel glühende Luft gibt es minutenlang keine Funkverbindung zu Boden. Wenn die Fallschirme öffnen, dann spürt die Besatzung einen heftigen Ruck, danach wildes Pendeln unter dem Fallschirm und dann noch den Splashdown im Meer, der Sturz mit Radfahrergeschwindigkeit ins Meer vor Florida.
All das erlebt die Crew während der Körper nach sechs Monaten erstmals wieder von der Schwerkraft gepackt wird und das Herz nun das Blut wieder gegen die Schwerkraft in den Kopf zum Gehirn pumpen muss.
Damit sich das Blut nicht in den Beinen staut und um Ohnmachtsanfällen vorzubeugen, tragen die vier Besatzungsmitglieder Kompressionshosen.
Die im Meer schwimmende Kapsel wird dann mit einem Kran an Bord eines Bergungsschiffes gehoben. Dann erst werden die Astronauten aus der Kapsel geholt und gleich zum erste Medizincheck gebracht – meistens auf einer Trage, weil sie zum aufrecht Gehen zu erschöpft sind. Zum Schluss ist das also nochmals ein richtig anstrengender Teil der Sechs-Monate-Mission.