Gesundheit

Schädigt Alkohol das Gedächtnis?

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Martin Korte
Martin Korte

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Alkoholpegel über mehrere Promille: Nervenzellen können absterben

Es gilt wie so oft: Die Menge macht das Gift. Früher sagte man, dass ein Glas Bier 400 Nervenzellen kostet – das ist Quatsch. Dennoch: Wenn man in einem bestimmten Zeitsegment, sagen wir drei oder vier Stunden, viel Alkohol trinkt und der Alkoholpegel mehrere Promille beträgt, kann man tatsächlich Nervenzellen schädigen – bis hin zum Absterben von Nervenzellen.

Man muss wissen: In 99 Prozent aller Gehirnareale können diese Nervenzellen nicht mehr ersetzt werden; die sind also unwiederbringlich verloren. Nur im Riechhirn und in einem für das Gedächtnis wichtigen Gehirnareal, dem Hippocampus. können noch neue Nervenzellen zur Regeneration gebildet werden. Insofern ist es ratsam, mit dem Alkohol sehr rationiert umzugehen.

Geringe Mengen Alkohol können für bessere Durchblutung im Gehirn sorgen

Es gibt allerdings auch Studien, die zeigen, dass geringe Mengen Alkohol – jeden Tag 0,1 Liter Wein oder andere Alkoholika oder jeden zweiten Tag 0,2 Liter eines nicht zu hochprozentigen alkoholischen Getränks – sogar förderlich für das Gehirn sein können. Denn in der besseren Durchblutung des Gehirns kann man einen Vorteil sehen. Wenn man gar keinen Alkohol trinkt hat man demnach sogar ein ganz leicht erhöhtes Risiko, an Alzheimer zu erkranken.

Alkohol in geringen Mengen: keine negative Wirkung aufs Gehirn

Wer nun denkt, er könnte jeden Tag zwei Flaschen Wein trinken, täuscht sich, denn damit geht das Risiko wieder in die andere Richtung. Aber geringe Alkoholmengen, gut verteilt über die Woche oder den Monat, haben keine nachweislich negative Wirkung auf das Gehirn.

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