General Günter Kießling (li.) und Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner beim Großen Zapfenstreich, mit dem Kießling am 26. März 1984 in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne von der Bundeswehr verabschiedet wird.

Homosexualität als Staatsaffäre

„Sicherheitsrisiko schwul – Die Affäre Kießling“ im Ersten

Stand

Dokumentation über die „Affäre Kießling“ / ab 8. Januar 2024 in der ARD Mediathek, am 8.1.24 um 23:05 Uhr im Ersten  

Ende 1983 entlässt Verteidigungsminister Manfred Wörner den NATO-General Günter Kießling – weil dieser angeblich schwul und damit ein Sicherheitsrisiko sei – und löst damit einen der größten Skandale in der Geschichte der Bundeswehr aus. Die Doku „Sicherheitsrisiko schwul – Die Affäre Kießling“ von Simone Schillinger zeichnet die Ereignisse von damals nach und zeigt, was der Skandal für Homosexuelle in der Bundeswehr bis heute bedeutet. Sie ist am 8. Januar 2024 um 23:05 Uhr im Ersten und ebenfalls ab 8. Januar in der ARD Mediathek zu sehen.

Skandal mit weitreichenden Folgen

Der Skandal ereignet sich Ende 1983 und erschüttert im Januar 1984 die Bundeswehr. Verteidigungsminister Manfred Wörner entlässt den ranghöchsten deutschen NATO-General. Günter Kießling sei angeblich schwul und stelle deshalb ein Sicherheitsrisiko für die Bundesrepublik dar. Doch an der Geschichte kommen schnell Zweifel auf. Ein Ringen um Wahrheit und Gerechtigkeit beginnt. Es geht um schlampige Ermittlungen, fragwürdige Zeugen und einen Doppelgänger. Schließlich muss Bundeskanzler Helmut Kohl eine Entscheidung treffen.

Die Affäre Kießling und die Bundeswehr

In der Dokumentation von Simone Schillinger kommen Menschen zu Wort, die vor 40 Jahren in die teils bizarren Ereignisse involviert waren. Und der Film wagt noch einen weiteren Schritt – er spürt auf, welchen Einfluss die sogenannte „Affäre Kießling“ auf die Geschichte der Homosexuellen in der Bundeswehr hatte. Jahrzehntelang waren sie Vorurteilen und Schikanen ausgesetzt und Homosexualität war lange ein Ausmusterungsgrund. Bei vielen Betroffenen haben diese Erfahrungen Narben hinterlassen.

„Sicherheitsrisiko schwul – Die Affäre Kießling“

„Sicherheitsrisiko schwul – Die Affäre Kießling“ ist ein Film von Simone Schillinger und eine Produktion von Tangram International für den SWR in Koproduktion mit dem WDR. Die Redaktion liegt bei Gabriele Trost (SWR), Mark Willock (SWR) und Mathias Werth (WDR).

Akkreditierte Medienschaffende können sich den Film vorab in den Pressevorführräumen Das Erste und SWR anschauen.

Homosexuelle gehen für Ihre Rechte auf die Straße.
Homosexuelle gehen für Ihre Rechte auf die Straße. © SWR Bild in Detailansicht öffnen
Verteidigungsminister Manfred Wörner und General Kießlng beim Empfang in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne, 1984.
Verteidigungsminister Manfred Wörner und General Kießlng beim Empfang in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne, 1984. © SWR/picture alliance/United Archives Bild in Detailansicht öffnen
Michael Lindner wurde Anfang der 80er-Jahre aufgrund seiner Homosexualität in den Ruhestand versetzt. 20 Jahre lang kämpft er für seine Wiedereinstellung.
Michael Lindner wurde Anfang der 80er-Jahre aufgrund seiner Homosexualität in den Ruhestand versetzt. 20 Jahre lang kämpft er für seine Wiedereinstellung. © SWR/Björn Schneider Bild in Detailansicht öffnen
Als Bundesverteidigungsministerin hat Annegret Kramp-Karrenbauer ein Gesetz zur Rehabilitierung diskriminierter Homosexueller auf den Weg gebracht und sich bei den Betroffenen entschuldigt.
Als Bundesverteidigungsministerin hat Annegret Kramp-Karrenbauer ein Gesetz zur Rehabilitierung diskriminierter Homosexueller auf den Weg gebracht und sich bei den Betroffenen entschuldigt. © SWR/Alexander Hein Bild in Detailansicht öffnen
General Günter Kießling (li.) und Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner beim Großen Zapfenstreich, mit dem Kießling am 26. März 1984 in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne von der Bundeswehr verabschiedet wird.
General Günter Kießling (li.) und Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner beim Großen Zapfenstreich, mit dem Kießling am 26. März 1984 in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne von der Bundeswehr verabschiedet wird. © SWR/picture-alliance / dpa Bild in Detailansicht öffnen

Pressekontakt

Daniela Kress

E-Mail:
daniela.kress@SWR.de

Bildkommunikation

Telefon 07221 929 26868
E-Mail:
foto@SWR.de
URL:
Stand
Autor/in
SWR