Wie angekündigt hat der SWR die Aussagen im Untersuchungsausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz vom 4. Februar 2022 zum Anlass genommen, die internen Abläufe bei der Berichterstattung am 14.Juli 2021 erneut kritisch zu überprüfen.
Gemeinsame Überprüfung mit Karsten Schwanke
Dazu wurde gemeinsam mit Karsten Schwanke der Ablauf des Nachmittags und Abends rekapituliert. Aus dem Gespräch hat sich übereinstimmend folgendes Bild ergeben: Karsten Schwanke hat am Nachmittag des 14. Juli 2021 mit der Nachrichtenredaktion des SWR in Rheinland-Pfalz über ein kurzes Livegespräch von ca. 1 Minute Länge für kurz nach 19:30 Uhr gesprochen, zusätzlich zur ohnehin geplanten Wettervorhersage um 19:57 Uhr. Eine längere Sondersendung war zu keiner Zeit im Gespräch.
Wie auch im Untersuchungsausschuss dargelegt, lagen Karsten Schwanke am Nachmittag des 14. Juli 2021 keine Erkenntnisse zur Entwicklung einer Flutwelle eines solchen Ausmaßes vor. Inhalt des Telefonats mit der Redaktion um ca. 15:30 Uhr war das Angebot, am Abend über die aktuelle meteorologische Situation zu sprechen. Die prognostizierten Regenmengen im nördlichen Rheinland-Pfalz waren allerdings schon gesetzter Bestandteil des regulären Wetterberichtes im Rahmen der Nachrichtensendung um 19:57 Uhr. Darüber hinaus hatte die Redaktion das Thema „Dauerregen in der Eifel“ bereits fest als Schwerpunkt der Sendung mit mehreren Beiträgen und einer Liveschalte zu einem Reporter in die Eifel eingeplant. Aus der redaktionellen Einschätzung gab es mit dem damals vorhandenen gemeinsamen Wissensstand keine Notwendigkeit für ein zusätzliches Wetter-Livegespräch.
Wie Karsten Schwanke ebenfalls bereits im Untersuchungsausschuss dargelegt hat, entwickelte sich das Wettergeschehen im weiteren Verlauf des Abends sehr dynamisch, so dass das Ausmaß der Katastrophe weiterhin nicht erkennbar war.
Weitere Arbeit an Optimierungen
Die Betrachtung der konkreten Fragestellung zusammen mit Karsten Schwanke ändert nichts daran, dass der SWR die gesamten Abläufe rund um die Berichterstattung zur Flutkatastrophe gerade mit Blick auf die ersten Stunden selbstkritisch so einordnet, dass in dieser Phase nicht alles reibungslos und zufriedenstellend verlaufen ist. Hier arbeitet der SWR nach wie vor an Optimierungen, z.B. zu schnelleren internen Meldeketten, abgestimmten Workflows im Katastrophenfall sowie einer besseren technischen Ausstattung bei Ereignissen, bei denen die Infrastruktur beeinträchtigt ist.
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