Ross Antony, der Schlagerstar, Entertainer, Strahlemann – und jetzt in der Dokureihe „Down the Road“ als Reiseleiter einer Gruppe junger Leute mit Down-Syndrom. Wie passt das zusammen?
Ich kenne die Sendung aus Belgien. Als ich gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, der „Reiseleiter“ für eine Gruppe junger Leute mit Down-Syndrom zu sein, war ich ganz aus dem Häuschen. Ich habe schon als Jugendlicher mit Kindern mit Trisomie 21 gearbeitet und sie betreut und habe mir die Aufgabe sofort zugetraut. Am Ende haben die 2 Wochen Reise alles übertroffen. Denn wir sind eine richtige Familie geworden. Ich war nicht nur Reiseleiter, ich war Kummerkasten, Freund, ein bisschen Papa. Aber natürlich war nicht immer alles ernst, wir haben so viel gelacht. Ich bin so stolz, Teil dieses Formats zu sein.
Hattest Du „Bammel“, wie diese Reise wohl wird, was auf Dich zukommt?
Bammel überhaupt nicht, aber Respekt: ja. Mir war es wichtig, dass ich für jeden meiner Protagonist:innen da sein kann. Ich war so neugierig, wie sie mich aufnehmen. Aber ab der ersten Minute war klar: das passt. Das werden die schönsten Wochen unseres Lebens.
Wie ist es dann geworden? Was hat Dich am meisten beeindruckt, was war eine Herausforderung für Dich?
Einfach wunderschön. Diese Sendung hat alles, was mir wichtig ist: Herz, Empathie, Lebensfreude, Emotion und ganz viel Liebe. Herausforderung war das gemeinsame Kochen und Grillen, da ist immer viel schiefgelaufen und am Ende haben wir zusammen verbrannte Bratwürste gegessen und gelacht. Wir haben sofort einen Draht zueinander gehabt, das war wunderschön. Es war richtig traurig am Schluss, als wir uns trennen mussten.
Dein Fazit: Was hast du aus der Zeit und von der Reise mitgenommen?
Ich habe es wieder schätzen gelernt, kleine Momente zu genießen und vor allem im Hier und Jetzt zu sein. Ohne Social Media, ohne Handy. Jeder Situation mit Neugier gegenüberzutreten – aber auch, wie wichtig Inklusion ist. Einer meiner Songs heißt: „Ich bin was ich bin“. Und das haben wir nicht nur zusammen gesungen, sondern auch gelebt. Jeder konnte so sein, wie er ist und jeder hat den/die andere dafür geschätzt. Was ich geliebt habe ist die Direktheit. Es wurde nicht lange um den heißen Brei herumgeredet – sondern klar gesagt: Das mag ich, das mag ich nicht – ich habe Angst, ich freue mich, ich mag Dich, Du fehlst mir. Das fand ich toll. Das habe ich auch mit nach Hause genommen.