Einblick | 27.01.2022

Ciao Erika - ein SWR-Urgestein geht

Stand
Autor/in
Prof. Dr. Kai Gniffke

Wenn Abschiedsreden gehalten werden, betrifft das in einem Medienhaus meist Führungspersönlichkeiten, journalistische Haudegen oder bekannte Gesichter aus dem Fernsehen. Heute hatte ich die Ehre, eine ganz andere Kollegin zu verabschieden - Erika Squeo, die alle hier im Haus nur als "Erika" kennen.

Da sitze ich also heute mit Erika und trinke eine Tasse Kaffee, zu der wir uns seit langem verabredet hatten. Sie erzählt, dass sie vor 43 Jahren genau in diesem Büro ihr Einstellungsgespräch mit meinem Vor-, Vor-, Vor-, Vorgänger Hans Bausch hatte. Mehr als vier Jahrzehnte hat Erika in der Kantine gearbeitet. Hat den Hungrigen eine Kelle mehr auf den Teller gegeben, hatte an der Kasse immer ein persönliches Wort parat und allen ein Lächeln geschenkt. Menschen wie sie leisten damit etwas, was das Unternehmen zusammenhält. Weil es ohne große Strategie und ohne Auftrag die Atmosphäre im Haus prägt und damit zu einer positiven Unternehmenskultur beiträgt.

SWR-Intendant Kai Gniffke macht ein Selfie mit Erika Squeo
Auf ein Abschiedsselfie in der SWR-Kantine

Dabei räumt Erika offen ein, dass nicht jeder Tag in den 43 Jahren gleich schön war. Es habe auch Tage gegeben, da habe sie damit geliebäugelt, den SWR zu verlassen. Sie kann erzählen, dass es früher gemütlicher zuging und natürlich mittlerweile mehr zu tun ist. Aber vieles sei eben besser geworden, und sie ist glücklich, dem Sender die Treue gehalten zu haben, übrigens exakt so lange wie ihrem Ehemann (mit dem sie - im Unterschied zum SWR - aber noch viele weitere gemeinsame Jahre plant).

Selten ist mir so bewusst geworden wie in diesem Moment, dass der SWR ein Generationenprojekt ist. Generationen von Mitarbeitenden identifizieren sich mit dem SWR, stellen ihn zukunftsfähig auf und übergeben ihn irgendwann in jüngere Hände. Und das in allen Bereichen, an allen Standorten und in allen Hierarchieebenen - mit dem einen Ziel, Generationen von Menschen im Südwesten heute und in Zukunft das bestmögliche Programm und Zuhause zu bieten. Für sie alle sind Menschen wie Erika ein Vorbild. Alles Gute, liebe Erika!

Ihr Kai Gniffke

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Autor/in
Prof. Dr. Kai Gniffke