Uwe Springfeld interessieren Scheuklappen – und das, was dahinter liegt. Klimaschutz: Wie können sich Menschen nachhaltig verhalten und ab welchem Punkt geht es gegen ihre Natur? Tierversuche: Welche sind überflüssig, welche falsch und welche wären nur durch Menschenversuche zu ersetzen? Künstliche Intelligenz und menschliche Dummheit.
Gedruckt würden solche Essays intellektuelles Vergnügen bereiten. Im Radio entführen sie auch in fremde Welten. Wenn man, wie Uwe Springfeld seine Sendungen, mit Eindrücken aus Südafrika, Brasilien und Usbekistan anreichert. Mit Interviews vom Massachusetts Institute of Technology in Boston, dem Kings College in London, der Lomonossow-Universität in Moskau. Und mit Besuchen in Deutschland: ein Schlachthof, eine Zementfabrik, ein Salzbergwerk.
Es ist normal, wenn man nach dreißig Berufsjahren für journalistische Arbeiten ausgezeichnet wird. Bei Uwe Springfeld: unter anderem der Preis für Wissenschaftsjournalismus der RWTH Aachen. "Doch leider," kommentiert er seine Auszeichnungen, "schützen sie nicht vor eigenen Scheuklappen." Und fährt nach einem kurzen Moment des in-sich-Hineinhorchens fort: "Aber eine kritische Redaktion."