Der weltberühmte Philosoph Martin Heidegger war überzeugter Nazi und Antisemit. Diese Erkenntnis aus Heideggers ersten Denktagebüchern von 1931 bis 1941, den "Schwarzen Heften", hat viele schockiert. Und auch die jetzt veröffentlichten "Schwarzen Hefte" der Nachkriegsjahre bestätigen sein Versagen im schlimmsten Abschnitt der deutschen Geschichte. Als dem Freiburger Professor Martin Heidegger 1946 die Lehrerlaubnis entzogen wird, schreibt er von einem "Verrat am Denken" - schlimmer als die Greuel der Konzentrationslager.
Ist das Denkmal Heidegger damit gestürzt? In seiner Heimatstadt Meßkirch ist er immer noch Ehrenbürger, das Gymnasium trägt seinen Namen. Dagegen will die Universität Freiburg ihren "Heidegger-Lehrstuhl" umwidmen und herabstufen. Aber sollte jetzt nicht genau dort sein Erbe kritisch erforscht werden?
Bücher zur Sendung:
Martin Heidegger: Anmerkungen I-V (Schwarze Hefte 1942-1948). Hrsg. Peter Trawny. Bd.97 der Gesamtausgabe. Klostermann-Verlag 2015, EUR 58
Lutz Hachmeister: Heideggers Testament. Der Philosoph, der Spiegel und die SS. Propyläen-Verlag 2014, EUR 22,99