Es ist der Wendepunkt in Tunesien. Nach knapp einer Woche der Konfrontation zwischen den wütenden Demonstranten und der Armee lenkt Präsident Ben Ali zunächst ein und kündigt im Fernsehen einen Wandel an: Ein Ende der Gewalt, Pressefreiheit und er werde bei den nächsten Wahlen nicht mehr kandidieren. Alexander Göbel schildert die Reaktionen auf diese Rede.
Am folgenden Tag erfahren die Tunesier, dass ihr Präsident das Land verlassen hat. Er hinterlässt ein Machtvakuum, es kommt zu Chaos in Tunis und zu Schießereien. Bald wird auch bekannt, wohin Präsident Ben-Ali geflohen ist, nämlich nach Saudi-Arabien.
Unterdessen wird Ben Alis Palast in Tunis geplündert und das Volk reibt sich die Augen, wie sein Präsident gelebt hat. Das schildert der Bericht von Marc Dugge vom 17. Januar.
Am selben Tag berichtet Ägypten-Korrespondentin Esther Saoub, wie die Proteststimmung beginnt, von Tunesien nun auch auf andere Länder Nordafrikas überzuschwappen.
7.1.2011 Der "Arabische Frühling" beginnt in Tunesien mit der Bestattung von Mohamed Bouazizi
7.1.2011 | Der sogenannte Arabische Frühling beginnt Anfang 2011 in Tunesien. Der Initialfunke ist die Selbsttötung eines verzweifelten Gemüsehändlers. Viele Tunesier identifizieren sich mit ihm, sehen in ihm das Opfer eines korrupten Systems, in dem ein Diktator – Präsident Ben Ali – seine Macht zur persönlichen Bereicherung nutzt und sein Volk unterdrückt. Kleinere Proteste gab es schon in den vorangegangenen Wochen, doch vom 7. Januar 2011 an eskaliert die Lage zunehmend. Es ist der Tag der Bestattung des jungen Mannes. Innerhalb der nächsten Tage spitzt sich die Lage weiter zu.