Die Aufnahme ist "typisch Stasi": Die Kontrolle der Staatsorgane geht so weit, dass man sich beim Installieren von Abhörmikrofonen selbst abhört.
Bemerkenswert auch: Die Aufnahme stammt aus der HVA, also der Abteilung für Auslandsspionage. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass diese Wanze in einem Bundesrepublikanischen Haus installiert wurde. Laut Erschließungsakte wird das Band auf Januar 1990 datiert. Also aus der Zeit nach dem Mauerfall, das zeigt, dass der Auslandsgeheimdienst der Stasi bis zur Wiedervereinigung weiter aktiv war.
Was wir (nicht) hören dürfen
Die Aufnahme besteht praktisch nur aus Geräuschen. Am Anhang hört man noch eine Stimme, ansonsten nur, wie verschiedene Frequenzbereiche und Kanäle getestet werden. Im Original enthält diese Aufnahme auch einige Stellen, wo ein Agent und eine Agentin sich unterhalten und am Schluss sogar eine – vermutlich – Vase zertrümmern. Diese Passagen dürfen wir aus Gründen des Persönlichkeitsrechts nicht veröffentlichen.
Aufnahme
Undatierte Tonbandcassette aus der Hauptverwaltung Aufklärung HVA im Ministerium für Staatssicherheit.
Vermuteter Aufnahmezeitraum: Januar 1990.
Band beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, BStU.
Gesamtspielzeit: ca. 40 Minuten. Ausschnitt hier: 4 min.