Der Bürgerrechtler Martin Luther King gehört sicherlich zu den Friedensnobelpreisträgern, die die Auszeichnung auch im Rückblick wirklich verdient haben. 1964 war es so weit – ein Jahr nach dem großen Marsch auf Washington, auf dem Martin Luther King auch seine berühmte Rede hielt: „I have a dream“.
Das Wort, mit dem damals Afro-Amerikaner bezeichnet wurden – und das auch der Korrespondent des SWF verwendet hat – gilt heute als rassistisch. Martin Luther King hat in seiner Dankesrede für den Nobelpreis selbst noch das Wort „Negro“ verwendet.
Stellungnahme nach Bekanntwerden der Preisverleihung. Archiv des SWR. W0480570
4.4.1968 Ermordung von Martin Luther King
4.4.1968 | USA-Korrespondent Georg Siegert schildert die Lage nach dem Attentat. Der Bericht klingt ungewohnt: 1968 galt es noch als korrekt, Schwarze als "Neger" zu bezeichnen.
12.1.1995 Dichterin May Ayim: "Ich bin hier nicht fremd."
12.1.1995 | Die Dichterin und Aktivistin May Ayim war in den 1980er-Jahren eine der prägenden Figuren der afrodeutschen Bewegung. Mit ihren Mitstreiterinnen machte sie in dem Buch "Farbe bekennen" 1986 den Alltagsrassismus gegenüber Schwarzen Deutschen öffentlich und verwies auf die lange Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland.
Ihre Gedichte setzen sich mit den afrodeutschen Anliegen auseinander, sind oft aber auch positive und humorvolle Texte einer selbstbewussten jungen Frau.
May Ayim nahm sich am 9. August 1996 in Hamburg das Leben.
Hier eins ihrer letzten Interviews, am 12. Januar 1995, im Deutschlandradio. Der Moderator ist Herbert A. Gornik.
16.1.2000 Hans-Jürgen Massaquoi: "Hamburg ist Heimat"
16.1.2000 | Hans-Jürgen Massaquoi, geboren 1926 in Hamburg, ist der Autor der ersten Autobiografie eines Afrodeutschen während der Zeit des Nationalsozialismus. In dem Buch mit dem Titel: "Neger, Neger, Schornsteinfeger! Meine Kindheit in Deutschland" erzählt Massaquoi eindrücklich von seinen Erfahrungen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging Hans-Jürgen Massaquoi zunächst nach Liberia und 1950 dann in die USA. Dort arbeitete er als leitender Redakteur bei "Ebony", der größten afro-amerikanischen Zeitschrift der USA. Er starb 2013 mit 87 Jahren.
Hans-Jürgen Massaquoi im Gespräch mit Barbara Dobrick am 16. Januar 2000 im SWR.
20.1.2021 Biden wird Präsident – Amanda Gorman und ihr Gedicht "The hill we climb"
20.1.2021 | Unter extrem hohen Sicherheitsvorkehrungen wird Joe Biden am 20. Januar 2021 als Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.
Die größte Aufmerksamkeit bei der Zeremonie bekommen jedoch weder er noch seine Vizepräsidentin Kamala Harris, sondern die 22-jährige afroamerikanische Schriftstellerin Amanda Gorman, die ihr fünfminütiges Gedicht "The hill we climb" vorträgt.
Ein Gedicht zur Inauguration eines Präsidenten – das ist Tradition in den USA. Amanda Gorman ist nun die jüngste, die diesen Auftrag bekommt. Knapp drei Wochen zuvor wurde sie von Joe Bidens Frau Jill darum gebeten.
In dem Gedicht verarbeitet sie Bilder und Gedanken zum Sturm aufs Kapitol zwei Wochen zuvor. Aber auch die Hoffnung ihrer eigenen Generation, rassistische Diskriminierung zu überwinden. Sie spricht von sich als dünnem, schwarzes Mädchen, das von Sklaven abstammt und von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen wurde, das davon träumen kann, Präsidentin zu werden, nur um sich selbst in einer Situation zu finden, in der sie für einen Präsidenten vorträgt. | #jetztschonhistorisch
Den vollständigen Text finden Sie hier: http://swr.li/AmandaGorman