Eine Urwahl soll entscheiden, wer den SPD-Vorsitz übernimmt. Zur Wahl stehen: der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Rudolf Scharping, sein Amtskollege aus Niedersachsen, Gerhard Schröder – später wird er Bundeskanzler – und die hessische Bundestagsabgeordnete Heidemarie Wieczorek-Zeul. Die meisten, nämlich 40 Prozent der Stimmen, bekommt am 14.6.1993 Rudolf Scharping.
1994 wird Rudolf Scharping Kanzlerkandidat der SPD, doch ohne Erfolg. Die SPD verliert die Bundestagswahl 1994. Die Stimmung kippt, die Unzufriedenheit mit Scharping wächst. 1995 tritt Oskar Lafontaine auf dem legendären Parteitag in Mannheim gegen ihn an und löst Scharping als SPD-Chef ab.
16.11.1995 Lafontaine tritt gegen Scharping an und gewinnt
16.11.1995 | Erst eine charismatische flammende Rede halten, dann gegen den amtierenden Parteichef kandidieren – so hat Oskar Lafontaine innerhalb eines Parteitags Rudolf Scharping vom SPD-Vorsitz verdrängt. Zwei Jahre lang hat Scharping die SPD geführt, und er war ja von der Basis in einer Urwahl gewählt worden! Doch inzwischen ist die Unzufriedenheit ist groß. Und so kommt es in Mannheim zu einer für Rudolf Scharping schmerzhaften Sensation.