1985

Als IM-Spitzel unter Studierenden

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SWR2 Archivradio

Ein Mann mit Decknamen „Erich“ schleuste sich als Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi in eine Gruppe von Studierenden ein. Er war psychologisch gebrieft und sollte Beweise finden oder Fallen legen, die diese Gruppe wegen staatszersetzenden Tätigkeiten ins Gefängnis bringen könnten.

Die Stasi führte den Operativen Vorgang unter dem Namen „Revisionist“ an den Universitäten Leipzig und Berlin. Die angeblichen Revisionisten waren Gedichte schreibende, Marxismus-Leninismus studierende und westliche kommunistische Literatur lesende Studierende und Assistenten. An dem Operativen Vorgang war auch die Juristische Hochschule Potsdam beteiligt, um psychologische Werkzeuge zur Infiltration und Zersetzung zur Verfügung zu stellen. Wir hören ein Gedächtnisprotokoll von IM Erich auf Kassette von 1985. Erich war nicht fest beim Ministerium für Staatssicherheit angestellt, wurde aber für seine „konspirative Tätigkeiten“ gut bezahlt.

Die Aufnahme ist eine knappe Stunde lang, von der wir wegen der schlechten Tonqualität nur sieben Minuten hören. Die Kassette lag in der Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig.

MfS BV Lpz Ka 244_01

Archivradio-Gespräch Die geheime Stasi-Akademie für "Operative Psychologie"

Wie schüchtere ich Menschen wirkungsvoll ein? Wie befrage ich das Umfeld von Verdächtigen? Tonaufnahmen belegen, wie die Stasi ihre Mitarbeiter in "Operativer Psychologie" schulte.

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