Kinder brauchen motivierte Lehrerinnen und Lehrer, die gut ausgebildet sind. Warum das der Schlüssel ist, damit Kinder erfolgreich lernen, ins Leben zu gehen, erklärt die Autorin Verena Friederike Hasel in ihrem neuen Buch „Das krisenfeste Kind: Lernen für die Welt von morgen“.
Beispiel Finnland: Der Mensch als wichtigstes Kapital
Für das Buch hat die Autorin intensiv in Finnland recherchiert, denn, so sagt sie, die Finnen hätten vor Jahrzehnten das deutsche Schulsystem übernommen, es dann aber grundlegend reformiert. Leitgedanke damals sei gewesen: „Wir haben keine Bodenschätze in Finnland, sondern nur Menschen, und darum müssen wir dafür sorgen, dass keiner in einer Sackgasse endet“.
Etwas dafür tun, dass Lehrer gute Lehrer werden
„Worauf es total ankommt“ sagt Verena Friederike Hasel, „womit alles steht und fällt, ist der Lehrer, die Lehrerin.“ Und das liege nicht nur an der Persönlichkeit, man könne sehr viel dafür tun, dass Lehrer gute Lehrer würden. Wichtigstes Instrument sei die Fortbildung, das sei noch wichtiger als die Ausbildung selbst. In Deutschland sei das Fortbildungssystem aber dringend reformbedürftig.
Riesenproblem in Deutschland: Wertschätzung
Über die mangelnde Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland werde zwar viel geredet. Der Beruf werde aber nicht ernst genug genommen, so die Autorin. Ihr Gegenbeispiel aus Finnland: Bei einer Umfrage hätte die Mehrheit der Finnen angegeben, der Ehepartner oder die Ehepartnerin sollte am besten Lehrer/Lehrerin sein. Es sage einiges über eine Gesellschaft aus, wenn die Menschen geschätzt würden, die mit Kindern arbeiten.
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Gespräch Wladimir Klitschko über sein Buch „Gestohlene Leben“ - Verschleppung ukrainischer Kinder ist Kriegsverbrechen Russlands
Eine der Seiten des russischen Angriffskrieges in der Ukraine seien die gestohlenen ukrainischen Kinder, sagt der ehemalige Boxweltmeister Dr. Wladimir Klitschko im SWR2. Das ist auch das Thema sein neues Buch, geschrieben zusammen mit Tatjana Kiel: „Gestohlene Leben. Die verschleppten Kinder der Ukraine“.
Zahl der verschleppten Kinder sei noch höher
Russland habe neue Methoden entwickelt um den Genozid an den Ukrainern zu vollziehen, erklärt Klitschko, eine davon sei, den Jugendlichen und Kindern zu erzählen „eure Eltern wollen euch nicht“ und dass die westliche Welt böse sei. Russland nimmt für sich in Anspruch, 700.000 Kinder in Sicherheit gebracht zu haben, „wir haben bis jetzt 20.000 identifizieren können“, sagt Klitschko, aber die tatsächliche Zahl liege wohl deutlich höher. „Es gibt ganz viele Fälle seit 2014“, betont er, denn: „der Krieg hat nicht letztes Jahr begonnen“, sondern seit Russland vor neun Jahren den Osten der Ukraine angegriffen habe.
Die Kinder selbst erzählen ihr Schicksal
Das Buch von Waldimir Klitschko und Tatjana Kiel lässt die Kinder ihre Geschichte selbst erzählen. Es sind Kinder, die zurück in die Ukraine gebracht werden konnten. „Es ist kein schönes Buch“, so Klitschko, denn „es sind die wahren Geschichten der Kinder“. 19 Kinder erzählen selbst, was Ihnen nach der russischen Gefangennahme passiert ist. Das Ziel ihres Buches sei, Aufmerksamkeit auf das Schicksal der Kinder zu lenken und alle Einnahmen des Verkaufs werden an die Initiative #WeAreAllUkrainians gespendet, um mehr Aufklärung zu bringen und „um mehr Leben zu retten“, so Klitschko.