Eines Tages war das Haus meines Großvaters im schwäbischen Gaildorf voller Bilder. Die meisten zeigten düstere Bäume, ein riesiges im Esszimmer: eine explodierende Sonne.
Sie stammten von einem Maler, der von den Nationalsozialisten als Jude verfolgt worden war. Fritz Ascher überlebte versteckt in einem Berliner Keller und mein Großvater lernte ihn nach dem Krieg kennen. Da war der Maler psychisch schwer angeschlagen. Nach seinem Tod übernahm mein Großvater einen Teil seines Werkes, und für die Familie rückte das Thema Verfolgung und Vernichtung der Juden plötzlich ganz nah. (SWR 2019)