1995 realisierte ein ARD-Gemeinschaftsprojekt eine 12-stündige, auf zusätzlicher Recherche basierende Vorfassung von Walter Kempowskis "Das Echolot. Abgesang '45. Ein kollektives Tagebuch" (als Buch erschienen 2005), eine Collage aus Alltagszeugnissen und Tagebüchern aus dieser Zeit.
Der SWR sendet aus Anlass des 75. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs einmal pro Monat einen Auszug, der die jeweiligen Kalenderwochen von damals widerspiegelt.
Aus der "Chronik 1945" des Deutschen Historischen Museums Berlin:
- Die Konferenz von Jalta mit Stalin, Churchill und Roosevelt tagt noch bis zum 11.2. Die deutschen Einheiten ziehen sich aus Belgien zurück, die deutsche Besatzung kapituliert in Budapest vor der Roten Armee.
- Am 12.2. ruft die NSDAP Frauen und Mädchen zum Hilfsarbeitsdienst beim "Volkssturm" auf.
- Am 13./14.2. zerstören britische und amerikanische Flächenbombardements Dresden, wo sich die Flüchtlingstracks aus den Ostprovinzen einfanden, fast völlig.
- Um die Kampfmoral aufrechtzuerhalten, verordnet Reichsjustizminister Thierack am 15.2. für alle frontnahen Orte die Standgerichtsbarkeit.
Walter Kempowski (1929 - 2007) wurde vor allem durch autobiografisch geprägte Romane wie "Tadellöser & Wolff" (1971) sowie sein Projekt "Das Echolot" bekannt. Als Hörspielmacher erhielt er für "Beethovens Fünfte" den Karl-Sczuka-Preis 1976 und für "Moin Vaddr läbt" den Hörspielpreis der Kriegsblinden 1981.
Walter Adler, geboren1947, ist ein vielfach ausgezeichneter Hörspielregisseur und -bearbeiter. Als Autor erhielt er für sein Stück "Centropolis" 1976 den Hörspielpreis der Kriegsblinden
Mit: Judith Engel, Rosemarie Fendl, Peter Fitz, Helmut Griem, Sylvester Groth, Gustl Halenke, Hans-Peter Hallwachs u. v. a.
Regie: Walter Adler
(Produktion: hr/SWF/NDR/BR 1995)