1832 erschienen, greift Balzacs Novelle ein Thema auf, das zu allen Kriegszeiten spielen könnte: Chabert, Oberst der Napoleonischen Armee, wird 1807 nach der verlustreichen Schlacht bei Preußisch Eylau offiziell für tot erklärt. Aber er überlebt und kehrt nach Paris zurück.
Ein Kampf um Soldatenehre, bürgerliche Identität und finanzielles Auskommen beginnt. Denn seine Frau hat wieder geheiratet und das Vermögen auf sich überschrieben.
In diesem Hörspiel von 1948 hat sich die Erfahrung der aus Krieg und Gefangenschaft heimgekehrten deutschen Soldaten ins bewegende Spiel der Mitwirkenden eingeschrieben.
Honoré de Balzac (1799 - 1850) zählt mit seinen Romanen (u.a. „Verlorene Illusionen“ oder „Glanz und Elend der Kurtisanen“) und Erzählungen (u. a. „Das unbekannte Meisterwerk“, „Eine Frau von 30 Jahren“) zu den herausragenden Schriftstellern des europäischen Realismus. Sein umfangreiches Werk, der unvollendet gebliebene Romanzyklus „La Comédie humaine“, zeichnet ein facettenreiches Bild der französischen Gesellschaft zwischen politischer Revolution und Restauration, dem Leben in Provinz und der Hauptstadt Paris.
Mit: Erich Ponto, Ruth Leuwerik, Paul Hoffmann, Walter Thurau u. a.
Hörspielfassung und Regie: Oskar Nitschke
Produktion: Radio Stuttgart 1948