SWR2 Hörspiel | Zum 80. Geburtstag von Lothar Trolle am 22. Januar 2024

Dshan

Stand
Autor/in
Lothar Trolle

Dieses Hörspiel steht bis 19. Januar 2025 zum Download bereit.

Lothar Trolle hat sich die 1935 entstandene Novelle „Dshan“ des sowjetischen Schriftstellers Andrej Platonow (1899 – 1951) anverwandelt und sie überschrieben. In seinem Hörspiel verschmelzen Hölle und Paradies, archaischer Mythos und minutiöse Dokumentation, Utopie und Leid, Leben und Sterben zu einem sprachgewaltigen Erzählstrom.

Im Zentrum steht der junge Ingenieur Nasar Tschagatajew, der den Auftrag übernommen hat, ein kleines nomadisierendes Wüstenvolk zu retten, das sich „Dshan“ – „Seele“ – nennt und dem er selbst entstammt. Er soll es aus der Sarykamysch-Senke in der Ustjurt-Steppe heim in den Schoß der Sowjetmacht führen. Die Rückführung der Waisen, Heimatlosen und Ausgestoßenen gelingt nicht, dafür aber ihre Verlebendigung aus dem „Zustand des Todes“. 

Ausgezeichnet als „Hörspiel des Jahres 2015“ der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. 

In der Begründung der Jury für das Hörspiel des Monats hieß es u.a.:

„Lothar Trolles Hörspiel nach Motiven des Romans von Andrej Platonow haben der Regisseur Walter Adler und sein Studioteam meisterhaft für den Funk eingerichtet und umgesetzt. Mit Unerschütterlichkeit präsentiert Hans Michael Rehberg als Erzähler eine scheinbar erratische Geschichte, die sich - mit glänzend besetzten Stimmen und im rasanten Wechsel der Erzählebenen und Hörbildern - zu einem surreal-düsteren seltsam aktuellen Gesellschaftstableau steigert". 

Lothar Trolle, geboren am 22. Januar 1944 in Brucken im Harz, lebt seit 1965 in Berlin. Er absolvierte nach seinem Abitur 1963 eine Ausbildung zum Handelskaufmann und arbeitete anschließend als Transportarbeiter und als Buhnentechniker am Deutschen Theater Berlin. Von 1966 bis 1970 studierte er Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Seit 1970 lebt er als freischaffender Autor und Übersetzer. Trolle schreibt Theaterstucke, Hörspiele, Prosa und Lyrik und arbeitet als Übersetzer. 

Nach Motiven des Romans von Andrej Platonow
In der Übersetzung von Alfred Frank
Mit: Hans-Michael Rehberg, Florian Lukas, Matthias Habich u. v. a.
Komposition: Pierre Oser
Gesang: Silvia Mödden
Funkeinrichtung und Regie: Walter Adler
(Produktion: SWR 2015)

Stand
Autor/in
Lothar Trolle