Saharastaub kurbelt Waschanlagen-Umsatz an

Meinung: Saharastaub, das Gold der Autowäscher

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Martin Rupps
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Saharastaub kommt nicht aus der Sahara, sondern wird per Flugzeug abgeworfen im Auftrag des Verbandes der Automobilindustrie, meint Martin Rupps. In diesem Verband sind die Betreiber von Waschanlagen organisiert.

Der Deutsche Wetterdienst sagt den ersten Saharastaub in diesem Jahr voraus. Ich glaube ja nicht, dass die Mineralstaubpartikel aus der Sahara kommen, sondern per Flugzeug abgeworfen werden im Auftrag des Verbandes der Automobilindustrie. In ihm sind die Betreiber von Waschanlagen organisiert. Saharastaub ist für Autowäscher ein Fest wie die Fasnacht für Gastronomen.

Martin Rupps
Die Meinung von Martin Rupps

Ich fahre mein Auto jeden Samstag zum Waschen, obwohl es das vielleicht nicht nötig hat. Mutmaßlich eine Zwangshandlung aus meiner Kindheit, als ich meinem Vater beim Shampoonieren unseres Autos zusah. Später durfte ich es abledern. Es mag wissenschaftlich erwiesen sein, dass die Waschanlage schonender für Umwelt und Fahrzeug ist als eine Handwäsche. Trotzdem trauere ich der Zeit nach, als schmutzige Brühe voller Seifenblasen am Gehweg entlanglief bis zum Gully. Wer sein Auto liebte, wusch es von Hand!

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Zu den ungelösten Rätseln meines Lebens gehört, weshalb Leute, bevor sie in Urlaub fahren, das Auto waschen lassen. Der Beitrag der Autowäsche zu unserem seelischen Wohl wird stark unterschätzt. Viele Menschen, auch ich, haben eine Lieblingsfarbe, ein Lieblingslokal und eine Lieblingswaschanlage.

Mein Freund Peter besuchte einmal das falsche "Lokal". Am Steuer seines Wagens, ein VW voller Elektronik, ließ er eine Autowäsche ganz wörtlich über sich ergehen. Als die Bürsten gegen die Scheiben drückten, senkten sich die Scheiben und verschwanden. Das Auto brauchte eine Woche zum Trocknen und Peter vier, bis er darüber sprechen konnte. Niemals im Leben würde ich einen VW fahren, der jünger als 30 Jahre ist!

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