Die Erntemenge in Deutschland werde voraussichtlich bei fast 9,9 Millionen Hektolitern Weinmost liegen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Das seien 9,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte der gesamten in Deutschland erwarteten Weinernte entfällt erneut auf die größten Anbaugebiete Rheinhessen (2,75 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,53 Millionen Hektoliter).
Winzer ernten bis zu 75 Prozent mehr in RLP
Die beiden Regionen können ihren Ertrag um rund 10 Prozent steigern. An der Mosel wird die Ausbeute um gut 20 Prozent zulegen, am Mittelrhein um mehr als 57 Prozent und an der Ahr sogar um gut 75 Prozent. Einzig an der Nahe fällt das Plus mit 2,3 Prozent eher niedrig aus.
Gründe für die positive Einschätzung: Es hat in diesem Jahr ausreichend geregnet, die Reben waren jederzeit gut versorgt. Auch gab es laut den Statistikern kaum Schäden durch Frost, Hagel und Sturm. Der falsche Mehltau (Peronospora) sei nur regional stärker aufgetreten. Die geschätzte Erntemenge liegt auch über dem Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 - und zwar um fast 1,2 Millionen Hektoliter oder 13,3 Prozent.
Riesling-Menge steigt wohl um 17 Prozent
Die Erntemenge der beliebtesten deutschen Rebsorte Riesling nimmt im Jahresvergleich voraussichtlich um fast 17 Prozent zu. Zuwächse gibt es auch bei den mengenmäßig zweit- und drittwichtigsten weißen Rebsorten Müller-Thurgau und Grauer Burgunder. Die Erntemenge der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder steigt ebenfalls deutlich an, um fast sechs Prozent, der Dornfelder bleibt dagegen in etwa auf dem Vorjahresniveau.