Ein Schwimmer im Hallenbad. In RLP erhöhen erste Bäder nach der Energiekrise wieder die Wassertemperatur.

Energiekrise entspannt sich

Erste Schwimmbäder in RLP heben Wassertemperatur wieder an

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Um Energie zu sparen, haben viele Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz die Wassertemperatur im vergangenen Jahr gesenkt. Nun wird das Badewasser mancherorts wieder stärker aufgeheizt.

Energiekrise entspannt sich Erste Schwimmbäder in RLP heben Wassertemperatur wieder an

Um Energie zu sparen, haben viele Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz die Wassertemperatur im vergangenen Jahr gesenkt. Nun wird das Badewasser mancherorts wieder stärker aufgeheizt.

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"Mit Blick auf die Saison 2023 geht der Trend in der Branche in Richtung Entspannung", sagte eine Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Zwar handele es sich bisher noch um Einzelfälle, es sei aber gut möglich, dass weitere Bäder nachzögen. Auch in Rheinland-Pfalz klettern die Temperaturen in so manchen Schwimmbecken wieder nach oben.

Manche Schwimmbecken in RLP werden wärmer

In den Bädern im Rhein-Pfalz-Kreis etwa wurde die Wassertemperatur am Wochenende wieder auf Vorkrisenniveau angehoben: In Mutterstadt, Maxdorf und Römerberg liegen die Temperaturen im Sportbecken damit wieder bei 28 Grad. In den Becken für die Schwimmkurse steigen sie auf 31 Grad, an Tagen mit Babyschwimmen sogar auf 33 Grad. Allerdings bleiben die Außenbecken außer Betrieb. Sie benötigten am meisten Energie, heißt es von der Kreisverwaltung.

In den Bädern in Landau, Lingenfeld und Wörth ist das Wasser ebenfalls wieder so warm wie vor der Gas-Krise. Und auch in Bad Kreuznach, Trier oder Bitburg ist das Badewasser neuerdings wieder wärmer.

Insgesamt werden die höheren Temperaturen in den Schwimmbecken damit begründet, dass sich die bundesweite Gaslage entspannt hat. Teils ist es aber eine Reaktion auf Beschwerden von Badegästen. In Bitburg sei es etwa ein Wunsch vieler Eltern gewesen, deren Kinder sich beklagt hatten. In Lingenfeld sind die Besucherzahlen im Hallenbad durch das kühlere Badewasser um rund ein Drittel zurückgegangen.

Ludwigshafen geht einen Mittelweg

Die Bäder in Ludwigshafen gehen bei der Erhöhung der Wassertemperatur einen Mittelweg. Nach Angaben der Stadt wurde die Wassertemperatur leicht erhöht - und zwar um ein Grad in allen Becken. Das heißt: 29 Grad im Lehrschwimmbecken und 27 Grad im Sportbecken. So wolle man bessere Bedingungen für Schwimmkurse schaffen.

Die Senkung der Wassertemperatur und der Verzicht auf den Warmbadetag einmal pro Woche hat aus Sicht der Stadt Ludwigshafen Wirkung gezeigt. Im Hallenbad Süd habe man in den vergangenen Monaten mehr als 30 Prozent Gas eingespart.

In einigen Bädern in RLP bleibt es vorerst frisch

Aber nicht alle Bäder in Rheinland-Pfalz ziehen bei der Temperaturerhöhung mit, obwohl Energie- und Heizkosten inzwischen wieder günstiger geworden sind. So bleiben die meisten Hallenbäder im Norden von Rheinland-Pfalz vorerst bei den niedrigeren Wassertemperaturen.

Schwimmen bei 26 Grad Kaltes Wasser im Schwimmbad - viel besser als wir denken

Zwei Grad weniger Wassertemperatur im Hallenbad - die Energiekrise zwingt zum Sparen. 26 Grad sind für viele Rheinland-Pfälzer allerdings keine Wohlfühltemperatur. Höchste Zeit, diese Meinung zu versenken. Ein Experte erklärt, warum.

Das betrifft zum Beispiel die städtischen Bäder in Koblenz. Dort bleiben die Schwimmbecken weiterhin zwei Grad unter den Normalwerten - und damit bei 28 Grad in den Kinderbecken und 26 Grad in den restlichen Becken. Auch in vielen Bädern in der Region Mainz gibt es noch keine Bestrebungen, die Temperaturen wieder zu erhöhen, ebenso wie in Kirchheimbolanden.

In Neuwied oder Cochem bleibt es ebenfalls bei den reduzierten Temperaturen. Beschwerden von Badegästen oder Schwimmvereinen habe es dort bislang nicht gegeben. Die Schwimmerinnen und Schwimmer hätten sich offenbar schnell an das kühlere Wasser gewöhnt, heißt es von der Leitung des Moselbades in Cochem.

Wassertemperatur senken, um Energie zu sparen

Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen hatte den Schwimmbädern im vergangenen Sommer empfohlen, die Wassertemperatur in den Becken um zwei Grad zu reduzieren. Damit könne der Gesamtenergieverbrauch eines Bades um bis zu 25 Prozent reduziert werden, hieß es.

Viele Hallenbäder in Rheinland-Pfalz folgten der Empfehlung, fanden dabei allerdings nicht immer die Zustimmung der Besucherinnen und Besucher. Nach zahlreichen Beschwerden drehte etwa das Hallenbad in Budenheim bei Mainz den Temperaturregler bereits im November wieder nach oben - von 26 auf 27 Grad.

Kein Bädersterben in RLP durch Energiekrise

Insgesamt sind die Hallenbäder in RLP eher gut durch die Energiekrise gekommen, zeigte eine erste Zwischenbilanz im Januar. Die Probleme der Branche - neben den hohen Energiekosten auch die Inflation und der Fachkräftemangel - haben laut Innenministerium bislang nicht zu einem Bädersterben in Rheinland-Pfalz geführt.

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