Warum Fledermäuse unsere Hilfe brauchen

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Autor/in
Henn, Susanne

Man sieht sie normalerweise nur selten, denn Fledermäuse sind nachtaktiv und deshalb frühstens ab Einbruch der Dämmerung unterwegs. Jetzt aber im Spätsommer sind sie besonders hungrig – sie wissen, Herbst und Winter kommen und da müssen sie sich noch ein bisschen Speck anfuttern. Das ist der Grund, warum man sie zur Zeit häufiger sieht und deshalb ist die Batnight auch immer am letzten August-Wochenende. Die Bat-Night soll auch dafür genutzt werden, auf die Situation der Fledermäuse in Deutschland aufmerksam zu machen. Momentan sind bei uns rund 25 Arten heimisch, davon gelten sieben als akut und zumindest stark vom Aussterben bedroht. Denn obwohl die Fledermaus bei uns kaum natürliche Feinde hat, leidet sie unter der Zerstörung ihrer Lebensräume durch die intensive Land- und Forstwirtschaft, die wir betreiben. Aber man kann den Fledermäusen helfen – etwa indem man im Garten keine Pestizide verwendet und ganz unterschiedliche Blumen und Pflanzen anbaut, die verschiedene Insekten anziehen – denn dann finden auch die Fledermäuse genug zu fressen. Besonders gut gelingt das, wenn es auch noch einen kleinen Teich gibt – ein wahrer Hotspot für Insekten.
Ist der Hunger gestillt und die Winterspeckschicht dick genug, brauchen die Fledermäuse so etwa ab November ein Winterquartier – und das ist nicht immer einfach zu finden: Aber auch da kann man helfen. Kühle und frostfreie Kellerräume, die nur selten genutzt werden, sind für Fledermäuse ein Winterschlafparadies. Aber sie hängen sich auch auf Dachböden und in Gartenhäuser kopfüber an die Decke, um den Winter in einer Art Schockstarre zu verbringen. Sollte sich bei Ihnen an diesen Orten eine Fledermaus niederlassen, dann fassen Sie sie auf keinen Fall an und versuchen Sie bitte, sie nicht zu stören, damit sie nicht aufwacht. Jedes Erwachen aus dem Winterschlaf kann für Fledermäuse lebensbedrohlich sein. Sie tut Ihnen nichts und im Frühjahr verschwindet sie wieder.
Sie können den Tieren aber auch ganz aktiv ein Winterquartier anbieten. Etwa indem sie an geschützten Orten wie Garagenrückwänden und Bäumen Fledermauskästen anbringen, in die sie sich zurückziehen können. Diese Kästen gibt's im Baumarkt, wer Zeit und Lust hat, kann aber auch selber einen bauen. Anleitungen gibt es unter anderem auf den Seiten des NABU und BUND

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Henn, Susanne