Bunt und fröhlich ist es in Trier zugegangen. Nach Schätzungen der Polizei haben 120.000 Narren und Närrinnen den Höhepunkt des Straßenkarnevals gefeiert. Pünktlich um 12:11 Uhr startete der Rosenmontagsumzug in Trier. Rund 95 Zugnummern hatte der Zug in diesem Jahr, sagte ein Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval, ATK.
Mit dabei gewesen seien rund 1.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Zum größten Teil aus den Mitgliedsvereinen der ATK, aber auch private Gruppen, Betriebe oder Senioren und Pflegepersonal von Trierer Seniorenheimen hatten sich für den Zug angemeldet.
Die letzte Gruppe bildete traditionell die Trierer Stadtreinigung, die mit vier Kehrmaschinen den Müll der Narren beseitigt hat.
"Gäggisch wie nie, unnerm Säulenmarie"
Das Motto lautete "Gäggisch wie nie unnerm Säulenmarie" - eine Anspielung darauf, dass die Narren in Trier ausgelassen unter der Mariensäule feiern können. Die Zugstrecke verlief wie gewohnt von Trier-Süd bis zur Arena in Trier-Nord und war fünf Kilometer lang.
Entlang der Zugstrecke wurden nach Angaben der Stadt Halteverbotszonen eingerichtet und Taxistände verlegt. Die Medardstraße war am Montag ab 9:00 Uhr gesperrt, die Zugstrecke selbst war seit 11:00 Uhr für den normalen Verkehr nicht mehr befahrbar. Alle Ampeln dort waren abgeschaltet worden.
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Rathauserstürmungen, Schuheputzende Möhnen, Umzüge und jede Menge Erbsensuppe. An Weiberdonnerstag war in der Eifel, an der Mosel und im Hunsrück jede Menge los.
Zehntausende Narren am Straßenrand
Die Stadt Trier hatte am Rosenmontag mit zehntausenden Besuchern gerechnet. Um für deren Sicherheit zu sorgen, habe es ein umfassendes Sicherheitskonzept gegeben, teilte die Stadtverwaltung mit.
So habe unter anderem im sogenannten Sicherheitsbereich, der Trier-Süd, den Alleenring und Trier-Nord umfasst, von 11:00 bis 18:00 Uhr ein Einfahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gegolten. Dabei wurden laut Stadt mobile und stationäre Sperren eingesetzt.
Die Polizei war vor allem in Trier verstärkt im Einsatz. So seien in der Innenstadt Einsatzkräfte aus dem gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Trier sowie der Bereitschaftspolizei unterwegs gewesen.
Zahlreiche Umzüge in der Region
Neben dem großen Umzug in der Stadt Trier hat es in der Eifel, an der Mosel und im Hunsrück dieses Jahr rund 20 weitere Veranstaltungen und Rosenmontagsumzüge gegeben.
In Idar-Oberstein im Hunsrück sind nach Angaben des Veranstalters beim diesjährigen Umzug 35 Zugnummern dabei gewesen, insgesamt beteiligten sich dort rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Zug. Um 13:11 Uhr gingen die Närrinnen und Narren bei gutem Wetter los. Start war am Marktplatz im Stadtteil Oberstein. Am Ende, am Schleiferplatz im Stadtteil Idar, regnete es dann.
Familiärer Rosenmontagsumzug im Hunsrück
Für Zugleiter Andre Dahlheimer ist der Umzug ein Erlebnis für die ganze Familie, bei dem man ganz entspannt die Straßenfastnacht genießen kann.
"Teile der Strecke sind nicht so mit Menschen überladen. Da kann man dann ganz gemütlich den Umzug schauen und trotzdem mit vollen Kamellentüten nach Hause gehen. Es ist ein kleiner, feiner Umzug, der mit viel Liebe und Herz gestaltet wurde und gerade für Familien sehr schön ist."
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Jubiläums-Umzug in Trier-Ehrang
In Trier-Ehrang feierten die Narren dieses Jahr unter dem Motto "Superhelden schützen Kyllania" ein Jubiläum. Ab 14:30 Uhr war der Rosenmontagsumzug zum 50. Mal durch die Gassen gerollt. Gestartet war er mit leichter Verspätung wegen eines medizinischen Notfalls.
Insgesamt waren laut Veranstalter 35 Gruppen dabei. Die meisten Teilnehmer stellten die beiden Karnevalsvereine des Stadtteils, die KG Rot-Weiss Ehrang und TKV Blau-Weiß 09 Ehrang.
Gerade in Trier-Ehrang, wo der Karneval tief verwurzelt sei, legten die Narren sehr viel Wert darauf, den Umzug auch in den kommenden Jahren fortzuführen. "Wir sind unheimlich stolz auf diese Tradition und darauf, dass wir den Umzug seit Jahren in Eigenregie auf die Beine stellen können", sagt Dennis Labarbe, 1. Vorsitzende des TKV "Blau-Weiß" 09 Ehrang.
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Jubiläums-Pin zur Finanzierung des Umzuges
Zum 50. Jubiläum hatten die Narren einen besonderen Ansteck-Pin herausgegeben, den die Besucher kaufen konnten. Die Einnahmen daraus sollen vollständig in die Finanzierung des Ehranger Rosenmontagsumzugs fließen.
Der Zug führte von der Quinterstraße in Ehrang über die Niederstraße in die Kyllstraße und löste sich am Marktplatz/B422 in Richtung Kordel auf. Deshalb hätten Zuschauerinnen und Zuschauer nahezu überall einen guten Blick auf den Zug gehabt, so Labarbe. "Manche Leute schmücken extra ihre Häuser oder bieten heiße Getränke an, dieser Umzug hat einfach ein besonderes Flair."
After-Zug-Party im Bürgerhaus
Nach dem Umzug wurde ordentlich gefeiert. Im Bürgerhaus Trier-Ehrang, das nach der Flut neu eröffnet wurde, fand nach dem Rosenmontagszug die Halli-Galli-After-Zug-Party statt.
Umzug in Gerolstein
Pünktlich um 14:11 Uhr startete in Gerolstein der Rosenmontagszug. Hunderte Jecken und Narren säumten die Straße. Die Stimmung war sehr gut. Es hat vor allem Kamelle geregnet. Vom leichten Nieselregen hat sich niemand die Laune verderben lassen.
28 Gruppen waren unterwegs, die Kostüme sind bunt und ausgefallen. Zum Beispiel gab es Piloten, die ihre Heißluftballons auf Rollatoren aufgebaut hatten. Bis etwa 16 Uhr dauerte der Zug. Und wer dann noch nicht genug hatte, der konnte bei der Party in der Gerolsteiner Stadthalle noch weiterfeiern.
Weitere Umzüge gab es am Rosenmontag unter anderem in Dreis, Traben-Trarbach, Hillesheim und Neumagen-Dhron. Einen genauen Überblick gibt es hier.