In Traben-Trarbach hat der Brand eines selbst gebauten Teelichtofens in der vergangenen Woche einen Feuerwehr-Einsatz ausgelöst. Nach Angaben der Feuerwehr konnte der Brand aber schnell gelöscht werden. Dennoch zeigt der Fall, wie schnell Teelichtöfen in Brand geraten und gefährlich werden können.
Feuerwehrinspekteur warnt vor Teelichtöfen
Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Jürgen Larisch, warnt vor dem Einsatz von Teelichtöfen. Im SWR Aktuell-Interview erklärt er, wie man im Ernstfall reagieren sollte, wenn ein Teelichtofen Feuer fängt.
SWR Aktuell: Was macht selbst gebaute Teelichtöfen so gefährlich?
Jürgen Larisch: Teelichtöfen können sehr hohe Temperaturen erreichen, wenn die Teelichter zu nah beieinanderstehen. Das kann zu einem gefährlichen Wachsbrand führen, weil flüssiges Kerzenwachs sich bei Temperaturen zwischen 250 und 300 Grad selbst entzünden kann.
In einem solchen Fall ist der Wachsbrand auch mit Wasser nicht mehr löschbar. Wir haben dann einen ähnlichen Fall wie bei einer sogenannten Fettexplosion. Hier gibt es zwar keine Explosion, aber bereits bei 100 Grad verdampft Wasser schlagartig und dieser Dampf reißt dann das brennende Wachs mit sich, was zu einer explosionsartigen Verbrennung führt. Das kann dann nicht nur einen Wohnungsbrand auslösen, sondern auch Personen, die sich in der Nähe aufhalten, verletzen.
Kohlenmonoxidvergiftung droht
SWR Aktuell: Gibt es noch weitere Gefahren?
Larisch: Zusätzlich ist bei einem Teelichtofen die Gefahr sehr groß, dass man sich eine Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung zuzieht. Offenes Feuer verbraucht Sauerstoff und es wird Kohlenmonoxid freigesetzt.
Das Problem ist für uns als Mensch: Wir können Kohlenmonoxid nicht riechen, man sieht es nicht und man schmeckt es auch nicht. Das können nur technische Geräte wie Kohlenmonoxidmelder. Die können einen davor warnen. Das Problem ist, dass man sich hier vergiftet, ohne es direkt zu merken. Die geringen Symptome wie Kopfschmerzen werden gar nicht wahrgenommen.
SWR Aktuell: Was kann ich denn tun, wenn mein Teelichtofen Feuer gefangen hat?
Larisch: Auf jeden Fall sollte man kein Wasser verwenden, um damit zu versuchen, den Teelichtofen zu löschen, weil man damit eine Art Fettexplosion auslöst. Ansonsten, wenn das Feuer außer Kontrolle ist, hilft eigentlich nur noch, das Feuer abzudecken. Die wenigsten Leute haben aber in ihrer Wohnung eine entsprechende Feuerlöschdecke. Der Teelichtofen ist sehr heiß. Wenn ich da nur einen Lappen drüberlege, wird dieser dann wahrscheinlich ebenfalls Feuer fangen.
Wenn ein Teelichtofen in der Wohnung brennt, dann hilft nur noch die 112 wählen und sich in Sicherheit bringen und die Fachkräfte das Löschen übernehmen lassen.
Teelichtöfen keine Alternative zum Heizen mit Öl, Gas und Strom
SWR Aktuell: Gehen Sie davon aus, dass sich jetzt immer mehr Menschen solche Öfen anschaffen und wird das zu einem großen Problem?
Jürgen Larisch: Das mit den Teelichtöfen war ja schon immer so ein bisschen im Internet unterwegs. Dadurch, dass das Heizen derzeit ja immer teurer wird, ist die Gefahr groß, dass sich der ein oder andere in diese Richtung versucht. Im Internet gibt es ja auch Anleitungen, die auf die Gefahr hinweisen, dass die Nutzer darauf achten sollen, dass die Teelichter nicht so nah beieinanderstehen. Nur: Wer kann das ohne technische Geräte abschätzen? Es hat ja niemand eine Wärmebildkamera zu Hause, mit der er sehen kann, ob die Teelichter noch etwas weiter auseinandergerückt werden müssen.
Hinzukommt, dass ein Teelichtofen keine günstige Heizquelle ist. Um normale Räume zu erhitzen, müsste man eine so große Anzahl von Teelichtern haben, dass das Heizen mit den normalen Brennstoffen wie Öl, Gas oder Strom immer noch preiswerte ist als der Einsatz der Teelichter. Auch das sollte man bedenken.