Keine giftigen Bakterien mehr im Wasser

Nach Blaualgen-Alarm: Im Meerfelder Maar kann wieder geschwommen werden

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Autor/in
Christian Altmayer
Foto von Christian Altmayer, Redakteur bei SWR Aktuell im Studio Trier

Gute Nachrichten für Freunde der Maare in der Eifel: Das Meerfelder Maar hat wieder Badequalität. Zuvor war es wegen Blaualgen gesperrt worden.

Der Sommer ist da und an den Maaren in der Vulkaneifel tummeln sich wieder die Badegäste. Auch im Naturfreibad in Meerfeld ist das jetzt wieder gefahrlos möglich: Wie Meerfelds Ortsbürgermeister Eugen Weiler dem SWR mitteilte, haben Proben des rheinland-pfälzischen Landesamtes für Umwelt ergeben, dass das Wasser im Maar wieder Badequalität hat.

Noch vor einem halben Monat versperrte rot-weißes Flatterband den Weg zum See, dort durfte nicht geschwommen werden. Der Grund dafür waren Blaualgen. Das sind Cyanobakterien, die giftige Teppiche auf Gewässern bilden können. Wer darin baden geht, riskiert es, Ausschlag zu bekommen. Das Wasser zu verschlucken, kann zu Übelkeit und Durchfall führen. Besonders Kinder und Haustiere sind gefährdet.

Die Gemeinde hat am Meerfelder Maar im Kreis Bernkastel-Wittlich ein Warnschild aufstellen lassen. Wegen der giftigen Blaualgen besteht dort jetzt ein Badeverbot.
Noch Ende Mai musste die Gemeinde am Meerfelder Maar im Kreis Bernkastel-Wittlich ein Warnschild aufstellen lassen. Das Schild konnte jetzt weggenommen werden, Schwimmen im Meerfelder Maar ist wieder gefahrlos möglich.

Karpfen und Brassen fressen Pflanzen weg

Blaualgen entwickeln sich vor allem in heißen, trockenen Sommern, weil sie es gerne warm haben. Der Klimawandel begünstigt also, dass sie entstehen. Die Bakterien brauchen aber auch Phosphor und Stickstoff. Und davon gab es im Meerfelder Maar eine ganze Menge.

"Schuld daran sind die vielen Fische", sagt Weiler. Vor allem Karpfen und Brassen würden den Boden im Maar aufwühlen und so die Nährstoffe freisetzen. Außerdem fressen die Fische die Pflanzen ab, die das Wasser filtern könnten.

So war das Maar seit April immer trüber geworden und damit kam es zur "Massenvermehrung der Blaualgen", wie Weiler sagt. Und das nicht zum ersten Mal: Bereits 2018 verwandelten die Blaualgen den See in eine stinkende, braune Brühe. So dramatisch wie im Mai sei die Lage aber zuletzt in den 1980er-Jahren gewesen, heißt es beim Landesumweltamt.

Am Meerfelder Maar besteht wegen der Ausbreitung giftiger Blaualgen zur Zeit ein Badeverbot.
Bräunliche Schlieren treiben auf dem Meerfelder Maar. Die Gemeinde hat wegen der Blaualgen ein Badeverbot verhängt.

Fische sollen aus dem Meerfelder Maar gefischt werden

Dass das Wasser jetzt für den Rest des Sommers sauber bleibt, kann aber nicht garantiert werden, sagt Ortsbürgermeister Eugen Weiler. Seen unterlägen immer Schwankungen. Aber immerhin ist das Meerfelder Maar der größte Maarkessel der Eifel und eine echte Touristenattraktion. Für das Dorf sei es daher wichtig, dass der See sauber bleibt.

Was Weiler vorschwebt: einen Teil der Fische zu fangen. Mehrere Tonnen Karpfen und Brassen würde der Dorfchef gerne im Laufe des Jahres aus dem Maar entnehmen lassen. Und damit habe der Angelverein auch schon begonnen. Parallel untersucht das Landesumweltamt regelmäßig die Wasserqualität.

Keine Probleme mit Blaualgen in anderen Maaren

Die Naturfreibäder am Pulvermaar in Gillenfeld, am Gemündener Maar und am Schalkenmehrener Maar sind seit Pfingsten geöffnet. Probleme mit Blaualgen gibt es dort keine und gab es auch nie, teilt die Verbandsgemeinde Daun mit: "Dies haben auch die Wasserprüfberichte des aktuellen Monats erneut bestätigt."

Auch das Schalkenmehrener Maar ist vulkanischen Ursprungs. Hier besteht kein Badeverbot. Probleme mit giftigen Blaualgen gibt es nicht.
Im Schalkenmehrener Maar darf geschwommen werden. Probleme mit Blaualgen gibt es dort nicht.

Überwacht würden derzeit noch die Waldseen in Kruft und Rieden. Hier seien ebenfalls Cyanobakterien nachgewiesen worden, so das Landesumweltamt, allerdings bislang in einer geringeren Konzentration: "Diese beiden Seen liegen noch weit unterhalb der Warnstufe."