Er hat alles gegeben, aber am Ende hat es Simon Kaiser nicht geschafft, in den Kreis der besten sechs deutschen Biathleten zu kommen. Bei den Qualifikationsrennen in Norwegen Anfang November hat der Mann aus Hoppstädten-Weiersbach eine solide Leistung abgeliefert.
Dennoch haben sich die Bundestrainer zum Start der Saison für sechs andere Athleten entschieden, die im Weltcup, also der "Champions League" des Biathlons, vor Millionen Fernsehzuschauern starten dürfen. "Ich war natürlich enttäuscht, ganz klar. Es war eine sehr knappe und enge Entscheidung", erzählt Kaiser im SWR-Interview.
Mit den besten deutschen Biathleten trainiert
Für den gebürtigen Hunsrücker, der früher schon mit einem selbst gebauten Holzgewehr um das Haus seiner Eltern gekreist ist, ein Rückschlag.
Trotzdem blickt Kaiser auf das bisher erfolgreichste Jahr seines Sportlerlebens. Seit der Vorbereitung auf die laufende Saison gehört er nämlich zur Lehrgangsgruppe 1A, in der die besten Biathleten Deutschlands vertreten sind. Unter ihnen ist zum Beispiel der Weltmeister und Olympia-Medaillengewinner Benedikt Doll. Für Kaiser waren das in diesem Sommer "eine Menge neuer Erfahrungen", zum Beispiel ein dreiwöchiges Höhentrainingslager.
Profi-Biathlet aus Rheinland-Pfalz Biathlon-WM: Simon Kaiser aus dem Hunsrück ganz nah dran
Heute startet die Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof. Noch muss Simon Kaiser zuschauen. Doch der Biathlet aus Hoppstädten-Weiersbach will künftig selbst vorne mitlaufen.
Mit dem Rennrad durch den Hunsrück
In seine Heimat Hoppstädten-Weiersbach im Landkreis Birkenfeld hat er es deshalb in diesem Jahr nur selten geschafft. "Aber wenn ich da bin, sieht man mich entweder mit dem Rennrad oder meinen Skirollern irgendwo entlang fahren", verrät Kaiser, der mittlerweile in Oberhof (Thüringen) lebt und trainiert.
Das Training mit den stärksten Biathleten Deutschlands habe ihm viel gebracht. Und Anfang November traf Kaiser in Norwegen sogar auf den Superstar der Biathlon-Szene, Olympiasieger Johannes Thingnes Boe und war von dessen Tempo beeindruckt: "Der kam an mir vorbei geflogen und ich dachte mir, unfassbar, wie schnell der sich bewegt."
Ziel ist der Weltcup
Das Tempo von Boe habe ihn aber auch motiviert, schließlich will Kaiser selbst in Zukunft mit den besten Athleten mitlaufen. Und dafür wird er weiter hart trainieren, auch wenn er beim Weltcup-Auftakt nicht dabei ist und vorerst noch im IBU-Cup, also in der zweiten Liga, laufen muss. Dennoch ist er zuversichtlich, den Sprung in die Biathlon-Elite-Klasse noch in diesem Winter schaffen.