Der Ende 2022 ermordete Arzt aus Gerolstein in der Eifel war seit Jahren der Polizei bekannt.

Prozess vor dem Landgericht Trier

Getöteter Arzt aus Gerolstein war bereits polizeibekannt

Stand

Der getötete Arzt Steffen Braun aus Gerolstein war seit Jahren der Polizei bekannt. Wegen verbaler und körperlicher Attacken wurde er vom Amtsgericht Daun mehrfach verurteilt.

Weil er seine damalige Frau Ende 2014 geschlagen hatte, erhielt er wegen Körperverletzung einen Strafbefehl. Anfang 2020 folgte ein Strafbefehl wegen Körperverletzung gegen seine aktuelle Lebensgefährtin.

Er hatte ihr laut dem damaligen Urteil zweimal mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen. Zudem wurden Strafbefehle gegen ihn wegen Beleidigung und Bedrohung ausgesprochen. Das trug der Vorsitzende Richter Günther Köhler am Dienstag am Landgericht Trier im Prozess gegen drei Angeklagte vor.

Trier

Ehemalige Lebensgefährtin äußert sich Prozess um getöteten Arzt aus Gerolstein: Angeklagte macht Aussage unter Tränen

Im Prozess um den Tod des Arztes Steffen Braun aus Gerolstein hat die mitangeklagte Lebensgefährtin eine umfangreiche Aussage gemacht. Die Zuhörer im Saal brauchten starke Nerven.

SWR4 am Nachmittag SWR4

In einem Fall habe er Ende 2021 im Streit mit dem Sohn seiner Lebensgefährtin ein Jagdmesser gezogen und ihn gefragt, "ob er denn heute noch sterben wollte".

Angeklagte sollen Arzt nach gemeinsamem Plan getötet haben

Der 53 Jahre alte Mediziner ist Ende 2022 getötet worden. Auf der Anklagebank sitzen seit Mitte April die 36 Jahre alte Verlobte des Opfers, ihr heute 18-jähriger Sohn und dessen 17 Jahre alter Halbbruder. Sie sollen den Arzt nach einem gemeinsamen Plan getötet, die Leiche in einem Waldstück bei Rockeskyll (Kreis Vulkaneifel) vergraben und das Auto des Arztes angezündet haben. 

Motiv soll "ein zerrüttetes innerfamiliäres Verhältnis" gewesen sein. Der 53-Jährige habe seit längerem übermäßig Alkohol getrunken - dann sei es zu verbalen und körperlichen Übergriffen gekommen. So auch am Tatabend, hieß es in der Anklage.

Gericht: "Keine Zweifel" an Aussagen des jüngsten Angeklagten

Bei den heute 18- und 17-Jährigen lautet die Anklage auf gemeinschaftlichen Mord: Sie sollen dem Arzt nach einem Streit mit der Freundin im Wohnhaus in Gerolstein aufgelauert, ihn "mit gefährlichen Gegenständen attackiert" und einer Schlinge um den Hals gewürgt haben. Die 36-Jährige war laut Anklage zeitweise dabei, soll sich aber an der Gewalt nicht beteiligt haben. Sie ist wegen gemeinschaftlichen Totschlags angeklagt.

Auf den Aussagen des 17-Jährigen beruht maßgeblich die Anklage der Staatsanwaltschaft. Die Jugendkammer habe "keine Zweifel" an der Glaubwürdigkeit des jüngsten Angeklagten. "Seine Aussagen sind verwertbar", sagte Köhler und wies einen Antrag auf Einholung eines aussagepsychologischen Gutachtens der Verteidigung zurück. 

Prozessende für kommende Woche geplant

Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Eric Samel ist der Prozess auf der Zielgeraden. Auch wenn es bei den Einlassungen der Angeklagten verschiedene Versionen gebe: Es könne nur eine richtige geben - und die sei seiner Ansicht nach jene, die Gegenstand der Anklage sei, sagte er. Bisher ist der Prozess bis zum 21. August geplant. 

Trier/Gerolstein

Landgericht Trier Zweites Geständnis im Mordprozess um Gerolsteiner Arzt Steffen Braun

Wende im Mordprozess um den Gerolsteiner Arzt Steffen Braun. Auch der zweite Angeklagte legt ein Geständnis ab, schildert aber eine andere Version als sein Halbbruder.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Trier

Ehemalige Lebensgefährtin äußert sich Prozess um getöteten Arzt aus Gerolstein: Angeklagte macht Aussage unter Tränen

Im Prozess um den Tod des Arztes Steffen Braun aus Gerolstein hat die mitangeklagte Lebensgefährtin eine umfangreiche Aussage gemacht. Die Zuhörer im Saal brauchten starke Nerven.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Stand
Autor/in
SWR