Ein kurzer Piks und schon füllt sich in Igel (Kreis Trier-Saarburg) langsam der Beutel mit Blut. Für Stefan Scharfbillig ist es das insgesamt 155. Mal, dass er Blut spendet. Der 66-Jährige hat das mit 18 zum ersten Mal getan. Seitdem hat er ungefähr 77 Liter Blut abgegeben.
"Der Arzt hat mir gerade gesagt, dass ich zehn Mal so viel Blut gespendet habe, wie gerade insgesamt durch meinen Körper fließt", sagt Scharfbillig stolz. Für ihn, wie viele andere in Igel, ist das Blutspenden selbstverständlich.
Bezirk Trier als landesweiter Spitzenreiter
Es liegt wohl nicht zuletzt an Menschen wie Stefan Scharfbillig, dass der Bezirk Trier landesweit Spitzenreiter bei der Zahl der Blutspenden pro 1.000 Personen ist.
Mit dieser Entwicklung ist Trier jedenfalls eine Ausnahme, denn erst im Januar hatte das Deutsche Rote Kreuz gewarnt, dass es einen Tiefstand bei Blutkonserven gibt.
Was Stefan Scharfbillig beim Blutspenden besonders schätzt, ist der nette Umgang. Er kenne fast alle, die in Igel zum Termin kommen und auch die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes. "Gerade hier auf den Dörfern gehen sehr viele Menschen Blut spenden", sagt er.
Vor Corona habe es nach dem Blutspenden immer noch ein Kaffeekränzchen gegeben. Das sei leider nicht mehr so. Dennoch freue er sich auf ein Wiedersehen mit den "üblichen Verdächtigen".
Zu wenige Blutspenden im Sommer Warum Blutspenden auch für Spender Vorteile hat
Menschen, die ihr Blut spenden, tun dies vor allem, um anderen zu helfen. Dabei hat Blutspenden auch viele Vorteile für die Spender.
So geht es auch Rosemarie und Dieter Ertz. Die über 80-Jährigen sind seit über 60 Jahren als ehrenamtliche Helfer beim DRK Trier-Zewen aktiv und organisieren Blutspende-Aktionen.
Die Vereinsarbeit wurde ihnen quasi in die Wiege gelegt. Rosemarie Ertz' Vater war seit der Gründung des Ortsvereins Trier-Zewen im Jahr 1927 beim Roten Kreuz. "Ich habe den Posten von meinem Vater übernommen", erzählt Rosemarie Ertz.
60 Jahre ehrenamtliche Hilfe beim Blutspenden
In den letzten 40 Jahren haben sie über 200 Blutspende-Aktionen organisiert und damit über 20.000 Liter Blut von Spendern bekommen.
Dieter Ertz erinnert sich an eine Frau, die früher mit ihrer kleinen Tochter zum Blutspenden gekommen sei. Das Kind habe beim Blutspenden immer auf dem Schoß der Mutter gesessen. Heute sei die Tochter erwachsen und komme in Begleitung ihrer eigenen Kinder zum Blutspenden.
Dass ihnen die Blutspender irgendwann ausgehen, befürchten die beiden nicht. "Die Tendenz ist leicht steigend. Bei den Neu-Spendern sind vor allem viele junge Menschen dabei", sagt Dieter Ertz.