Schnieder kritisiert, dass die Landesregierung noch nicht einmal die 18 Monate ausreize, die derzeit als maximale Dauer der Wohnpflicht für Asylbegehrende in einer Aufnahmeeinrichtung möglich sind. Für Familien mit minderjährigen Kindern gilt dies nicht - sie verbleiben maximal sechs Monate in einer Aufnahmeeinrichtung des Landes. Die aktuelle Lage der Kommunen beschreibt Schnieder in einem Satz wie folgt:
Es sollten nur diejenigen integriert werden, die eine Bleibeberechtigung hätten.
Stationäre Grenzkontrollen an aktuellen Schleuserrouten
Der CDU-Fraktionsvorsitzende fordert Grenzkontrollen an den deutschen Binnengrenzen. Dort wo die Kontrollen "als notwendig erachtet" werden.
Aktuell keine stationären Kontrollen zu Belgien, Luxemburg und Frankreich
In der Eifel oder der Pfalz solle es weiterhin nur stichprobenartige Kontrollen an den Grenzen zu Luxemburg, Belgien und Frankreich geben, stellte Schnieder klar.
Der CDU-Landesvorsitzende und Schnieders Vorgänger als Fraktionschef, Christian Baldauf, hatte Anfang März bei Bild TV gesagt, er sei der Auffassung, man brauche den Grenzschutz. Und Baldauf ging noch weiter: "Wir müssen vorübergehend die Grenzen schließen in Deutschland.(…) Komplett. An den Deutschen Grenzen und Flughäfen.(…) Gerade mein Heimatland - wir liegen ja an der Grenze zu Frankreich - da werden Stichproben gemacht, das ist natürlich zu wenig."
Fraktionschef Schnieder, der auch Generalsekretär der Partei ist, distanzierte sich zunächst von seinem Landesvorsitzenden. Er vertrete für die Fraktion einen anderen Standpunkt - räumte aber auch ein:
Darüber hinaus sprach sich Schnieder für eine Diskussion über eine Flüchtlings-Obergrenze aus:
"Die Sprachpolizei zuhause lassen"
Wegen der seit Wochen steigenden Umfragewerte der AfD, ringt auch die CDU um die richtige Strategie im Umgang mit der rechtspopulistischen Partei. Hier wie dort wird der Ton rauer. Christdemokraten sprechen von "Energie-Stasi", "Kleinen Paschas" und "Ökofaschisten". Und die CDU-Landrätin von Bad Kreuznach bedient sich beim Thema Flüchtlinge eines Spruches, den schon die NPD benutzte: "Das geht so nicht mehr, das Boot ist voll."
Im SWR Aktuell Sommerinterview darauf angesprochen, entgegnet CDU-Generalsekretär Schnieder:
Man merke, die Menschen hätten den Eindruck, man könne nicht mehr alles sagen. Zudem dürfe man sich nicht immer aufoktroyieren lassen, was man noch sagen dürfe und was nicht - solange es nicht rassistisch, ausländerfeindlich oder homophob sei.
Keine Zusammenarbeit mit der AfD - auch nicht nach der Kommunalwahl
Mit Blick auf die Kommunalwahl sagte der CDU-Fraktionschef, es gäbe eine "glasklare Abgrenzung" und einen "glasklaren Beschluss", der sich bis hinunter in die Kommunen ziehe. Es gäbe keine gedankliche oder tatsächliche Zusammenarbeit mit der AfD.
Ringen ums Profil der CDU – im Bund wie im Land
Auf die Turbulenzen mit der Ablösung von Christian Baldauf als Fraktionschef angesprochen räumte Schnieder ein, die Partei habe da kein gutes Bild abgegeben. Zur aktuellen Profil-Debatte erklärt Schnieder:
Die Christdemokraten hätten Stärken: bei den Themen Innere Sicherheit, Wirtschaft, Integration und Migration sowie in der Bildungspolitik.