Safer Internet Day

Mit diesen Tipps sind Sie im Internet sicher

Stand
Autor/in
Christoph Heck
Bild von Christoph Heck, Redakteur bei SWR Aktuell Online RP

Jedes Jahr stellt der "Safer Internet Day" das Thema Online-Sicherheit in den Mittelpunkt. Denn viele Menschen fühlen sich im Internet unsicher. Mit diesen Tipps passiert Ihnen dabei nichts.

In Deutschland ist das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) mit Sitz in Bonn für alle Fragen der IT-Sicherheit im Land zuständig. Die Cyber-Sicherheitsbehörde gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. Innerhalb der vergangenen sechs Jahre hat sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im BSI mehr als verdoppelt. Das zeigt, wie wichtig das Thema Online-Sicherheit inzwischen ist und dass es immer mehr Expertinnen und Experten braucht, die dabei helfen, Deutschland vor Gefahren aus dem Netz zu schützen. Das BSI gibt allerdings auch wichtige Hinweise für Verbraucher zum Thema Internetsicherheit.

Hier geht es direkt zu den folgenden Themen:

Allgemeine Tipps zur Sicherheit im Internet

Passen Sie Ihren Browser an und aktualisieren Sie ihn regelmäßig
In den Einstellungen Ihres Browsers (wie zum Beispiel Google Chrome, Firefox oder Internet Explorer) können Sie den Datenschutz anpassen. Damit andere Nutzerinnen und Nutzer nicht sehen können, welche Webseiten Sie besucht haben, empfiehlt das BSI, entweder den privaten Modus zu aktivieren oder regelmäßig den Verlauf der besuchten Seiten zu löschen. Außerdem sei es sinnvoll, den Browser in der neusten Version zu nutzen, da die Entwickler mit Updates immer wieder Sicherheitslücken schließen.

Betriebssystem und Software auf neustem Stand halten
Um das Betriebssystem (beispielsweise Windows oder macOS) immer mit den neusten Updates zu nutzen, emfpehlen die IT-Experten, die automatische Aktualisierung zu aktivieren. Dadurch spielt das Betriebssystem selbstständig die neusten Updates auf Ihren Computer. Programme, die Sie länger nicht nutzen, sollten Sie deinstallieren. Je weniger Software unnötig auf Ihrem Computer installiert ist, desto kleiner ist die Angriffsfläche Ihres Systems.

Virenschutz und Firewall helfen gegen Schadsoftware
Die gängigen Betriebssystem haben heutzutage alle einen Virenschutz und eine Firewall integriert. Dadurch schützt sich Ihr Computer vor Angriffen aus dem Internet. Diese Schutzmaßnahmen sollten Sie in jedem Fall aktivieren oder ein Virenschutzprogramm eines Drittanbieters nutzen. Doch Vorsicht: Virenscanner und Firewall bieten keinen kompletten Schutz, sondern helfen nur dabei, Gefahren rechtzeitig zu erkennen.

Unterschiedliche Benutzerkonten schützen das System
Eine Schadsoftware hat in der Regel dieselben Rechte wie das Benutzerkonto, über das sie auf den Computer gelangt ist. Daher empfiehlt das BSI, nur als Administrator mit dem PC zu arbeiten, wenn es unbedingt notwendig ist. Legen Sie verschiedene Benutzerkonten an und vergeben Sie dabei nur die Berechtigungen, die jeweils unbedingt benötigt werden.

Bei E-Mails und deren Anhängen ist Vorsicht geboten
Beim Öffnen von E-Mail-Anhängen oder Links sollten Sie immer extrem vorsichtig sein, denn Schadprogramme werden ganz oft über Bilder oder Dateien verbreitet, die in Mails integriert sind. Vor allem bei unbekannten Absender sollten Sie ein gesundes Misstrauen an den Tag legen. Doch auch Ihnen bekannte Mail-Adressen können gefälscht sein. Fragen Sie daher den Absender, ob die E-Mail tatsächlich von ihm stammt, wenn Ihnen etwas seltsam vorkommt. Achten Sie außerdem auf Tippfehler in der E-Mail-Adresse oder im Betreff. Betrüger sind hier oft weniger sorgsam.

Downloads sollten aus einer seriösen Quelle kommen
Wer etwas aus dem Internet herunterlädt, sollte insbesondere bei Programmen auf die Quelle achten. Wenn Sie Zweifel daran haben, ob die Seite, von der Sie etwas beziehen wollen, seriös ist, dann verzichten Sie auf den Download. Wenn Sie sich unsicher sind: Nutzen Sie Suchmaschinen, um Informationen über den Hersteller oder Entwickler zu erhalten. Am sichersten ist es in der Regel, die Website des Herstellers direkt aufzurufen und dort den Download des jeweiligen Programms zu starten.

Verschlüsselte Daten bieten mehr Schutz
Persönliche Daten sollten Sie ausschließlich auf Webseiten eingeben, die eine verschlüsselte Verbindung anbieten. Diese Seiten sind an dem Kürzel "https" zu erkennen, mit denen die Internetadresse im Browser beginnt. Meistens befindet sich daneben auch ein kleines Schlosssymbol in der Adresszeile. Wer über WLAN im Internet unterwegs ist, sollte das Funknetz ebenfalls verschlüsseln. Das BSI empfiehlt, dafür den Verschlüsselungsstandard WAP3 oder bei älteren Routern WAP2 einzustellen.

Sicherheitskopien schützen Ihre Daten
Wenn Ihr Computer oder Smartphone dennoch von einer Schadsoftware befallen ist, können wichtige Daten verloren gehen. Die Gefahr besteht natürlich auch, wenn ein Gerät verloren oder kaputt geht. Regelmäßige Sicherheitskopien, sogenannte Backups, verhindern einen kompletten Verlust wichtiger Daten. Diese Backups können auf einer externen Festplatten oder auf USB-Sticks überspielt werden.

So erstellen Sie ein sicheres Passwort

  • Sie sollten sich das Passwort gut merken können
  • Ein längeres Passwort ist sicherer als ein kurzes Passwort
  • Das Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein
  • Dafür können Sie alle verfügbaren Zeichen nutzen: Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen
  • Das Passwort sollte nicht als Wort im Wörterbuch vorkommen
  • Bekannte Zahlenfolgen (zum Beispiel 123456) sind auch kein sicheres Passwort
  • Ziffern oder Sonderzeichen nach einem "normalen" Wort erhöhen die Sicherheit kaum

Für jedes Online- und Benutzerkonto sollten Sie ein eigenes, sicheres Passwort erstellen. Sollte Ihr Passwort in die falschen Hände geraten, ändern Sie dieses schnellstmöglich. Wenn eine Zwei-Faktor-Authentisierung angeboten wird, sollten Sie davon Gebrauch machen. Das können beispielsweise ein Fingerabdruck-Scan oder eine mobile Transaktionsnummer (mTAN) sein, mit denen Sie Ihr Passwort zusätzlich bestätigen müssen.

Sicherheit beim Gaming

Heutzutage braucht man zum Gaming fast immer einen Online-Account. Der Account ist notwendig, um Hardware oder Software zu kaufen, um Spiele downzuloaden oder Updates zu machen. Außerdem werden die Accounts für den Mehrspielermodus vieler Games benötigt. Wer also viel am Computer, der Konsole oder dem Smartphone spielt, der sammelt auch viele Online-Accounts an - und damit viele Möglichkeiten für Cyber-Kriminelle, persönliche Informationen oder Zahlungsdaten abzugreifen.

Tipps für sicheres Gaming

  • Spiele nur aus offiziellen Quellen wie App-Stores oder großen Software-Shops herunterladen
  • Kreditkarteninformationen nur in seltenen Fällen und nie leichtfertig preisgeben
  • Accounts nicht mit den Sozialen Medien verknüpfen
  • In-App-Käufe sollten über ein Passwort gesichert werden, um unbeabsichtigte Käufe zu vermeiden
  • Zocken Sie über ein separates Nutzerkonto, damit Schadsoftware keine Administratorrechte hat
  • Auch beim Gaming gilt: Regelmäßige Updates helfen dabei, Sicherheitslücken zu schließen

Smart Home sicher vernetzen

Mit dem Begriff "Smart Home" sind alle Geräte gemeint, die Sie zuhause nutzen. Dazu zählen beispielsweise Systeme, die automatisch Fenster, Türen und Rollläden schließen und öffnen, Kühlschränke, die Sie über ihren Inhalt auf dem Laufenden halten oder Smart-TVs und digitale Sprachassistenten wie Siri oder Alexa. Die meisten dieser Systeme und Geräte sind dabei an das Internet angeschlossen und ein ebenso großes oder kleines Sicherheitsrisiko wie ein Computer oder ein Smartphone.

Tipps für ein sicheres Smart Home

  • keine Geräte nutzen, für die der Hersteller keine Softwareupdates anbietet
  • keine Standardpasswörter verwenden
  • Smart Home nur mit dem Internet verbinden, wenn es unbedigt notwendig ist
  • Virtuelles Privates Netzwerk (VPN) oder separates Heimnetz einrichten
  • bewusst machen, welche Daten ein Smarthome-Gerät sammelt

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So geht sicheres Online-Banking

Online-Banking ist für viele Menschen heutzutage unverzichtbar geworden, bietet gleichzeitig aber auch einen großen Anreiz für Cyber-Kriminelle, schnell an Ihr Geld zu kommen. Mit einigen einfachen Maßnahmen lässt sich das Online-Banking allerdings zumindest sicherer machen. Einen vollkommenen Schutz wird es laut BSI wohl nie geben.

Tipps für mehr Sicherheit beim Online-Banking

  • Prüfen Sie, ob die Website Ihrer Bank auch tatsächlich echt ist
  • Loggen Sie sich, wenn möglich, nur mit Ihren eigenen Geräten zum Online-Banking ein
  • Richten Sie bei Ihrer Bank ein tägliches Limit für Online-Überweisungen ein
  • Überprüfen Sie regelmäßig, was von Ihrem Konto abgebucht wurde
  • Reagieren Sie niemals auf sogenannte Phishing-Mails
  • Geben Sie Ihre Bankverbindung möglichst selten weiter
  • Sperren Sie Ihren Zugang zum Online-Banking, wenn Ihnen etwas komisch vorkommt

Daten sicher in der Cloud speichern

Cloud-Dienste bieten heutzutage die Möglichkeit, Daten, Fotos, Videos oder sogar Programme auf einem externen Server zu speichern - die sogenannte Cloud. Dadurch bleibt mehr Platz auf der Festplatte des eigenen Computers oder Smartphones und es besteht die Möglichkeit, theoretisch von überall per Internet auf die Daten zugreifen zu können.

Cloud-Dienste sicher nutzen

  • Starkes Passwort generieren und, wenn möglich, Zwei-Faktor-Authentisierung nutzen
  • Informationen über die Sicherheit des Cloud-Anbieters einholen
  • Verschlüsseln Sie schützenswerte Daten, bevor Sie diese in die Cloud übertragen
  • Beschränken Sie Freigaberechte, wenn Sie Ihre Daten per Cloud teilen
  • Denken Sie genau darüber nach, welche Daten Sie wirklich in die Cloud laden wollen

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Sicherheit in den Sozialen Medien

Egal ob Facebook, Instagram oder TikTok: Millionen Menschen in Deutschland sind bei den Sozialen Netzwerken registriert und aktiv. Viele gehen dabei offen mit Informationen zu ihrer Person um: Hobbys, Familienverhältnisse oder beruflicher Werdegang. Doch auch in den Sozialen Medien drohen Gefahren, beispielsweise durch Identitätsdiebstahl.

Diese Möglichkeiten haben Sie bei Facebook:

  • Zwei-Faktor-Authentisierung aktivieren
  • Anmeldung über Facebook-Account bei anderen Webseiten vermeiden
  • Anmeldewarnung bei Login über unbekannte Geräte aktivieren
  • Regelmäßig Geräteliste überprüfen
  • Gesichtserkennung für mehr Datenschutz abschalten

Diese Möglichkeiten haben Sie bei Twitter:

  • Zwei-Faktor-Authentisierung aktivieren
  • Zugriffsberechtigungen von Apps und Geräten prüfen
  • Verlauf der Accountzugriffe überprüfen

Diese Möglichkeiten haben Sie bei Instagram:

  • Zwei-Faktor-Authentisierung aktivieren
  • Aktivitäten wie Passwortänderungen überprüfen
  • Regelmäßig prüfen, welche Apps und Website Zugriff auf den Account haben

Diese Möglichkeiten haben Sie bei TikTok:

  • Zwei-Faktor-Authentisierung aktivieren
  • Die letzten Zugriffe auf Ihren Account regelmäßig prüfen
  • Liste der angemeldeten Geräte überprüfen

Diese Möglichkeiten haben Sie bei WhatsApp:

  • Zwei-Faktor-Authentisierung aktivieren
  • Sicherheitsbenachrichtungen einschalten, falls Bekannte ihre SIM-Karte verlieren

Sicherheitsrisiken in Chat und Messenger

Viele Sozialen Netzwerke wie Instagram oder Facebook verfügen inzwischen über sogenannte Instant Messenger, also Chat-Funktionen. Neben Textnachrichten können die Nutzerinnen und Nutzer über die Messenger auch Dateien wie Bilder, Videos oder Audiodateien verschicken. Auch Videotelefonie oder Gruppenunterhaltungen sind über die Messenger möglich. Doch dabei gibt es nach Angaben des BSI einige Sicherheitsrisiken:

  • Fehlende Verschlüsselung der Nachrichten ermöglicht es anderen Personen, beispielsweise den Administratoren des vermittelnden Rechners oder Smartphones, diese Nachrichten zu lesen
  • Da es möglich ist, Dateien über Instant Messenger zu verschicken, kann auch Schadsoftware wie Trojaner, Viren oder Würmer verbreitet werden
  • Mit gefälschten Benutzerkonten können Betrüger eine falsche Identität vortäuschen, um an Informationen von arglosen Opfern zu kommen

Um sich dagegen zu schützen, rät das BSI unter anderem, das automatische Annehmen von Dateien im Instant Messenger zu deaktivieren. Dateien sollten nur gespeichert werden können, nachdem eine Sicherheitsabfrage bestätigt wurde. Außerdem gilt auch bei den Chat-Systemen: Keine unbekannten Dateianhänge öffnen.

Was tun gegen Cybermobbing?

Die Sozialen Medien und Messenger-Dienste sind leider nicht nur eine beliebte Möglichkeit, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, sondern ermöglichen auch das sogenannte Cybermobbing. Dazu zählen Belästigungen, Beleidigungen oder die Nötigung anderer Menschen über das Internet. Insbesondere junge Menschen sind laut BSI davon betroffen.

So können Sie sich und Ihre Kinder vor Cybermobbing schützen:

  • Veröffentlichen Sie einen Post erst, wenn Sie gründlich darüber nachgedacht haben. Wenn etwas einmal im Internet gelandet ist, kann man es kaum noch rückgängig machen.
  • Gehen Sie bei Sozialen Netzwerken keine "Freundschaften" mit fremden Personen ein, damit diese nicht sehen können, was Sie eigentlich nur mit Ihrem Freundeskreis teilen wollen.
  • Denken Sie daran, dass sich jedes Foto oder Video von Ihnen inzwischen manipulieren lässt. Überlegen Sie daher vorher, welche Bilder Sie von sich oder Ihrer Familie im Internet veröffentlichen.
  • Wenn eine Online-Diskussion eskaliert, brechen Sie diese ab oder versuchen Sie, Ihr Gegenüber zu beruhigen. Geben Sie Ihrem Diskussionspartner nicht das Gefühl, sich an Ihnen rächen zu müssen.
  • Klären Sie Ihre Kinder über die Gefahren von Cybermobbing auf, insbesondere darüber, welche erheblichen Auswirkungen auf das "richtige Leben" damit verbunden sein können.

Veranstaltungen am "Safer Internet Day" in RLP

In Rheinland-Pfalz gab es am "Safer Internet Day" verschiedene Veranstaltungen nicht nur zur Sicherheit im Netz, sondern auch zur Nutzung der neuen Medien. In Schulen wurden Workshops angeboten, um Kindern und Jugendlichen auf Handy- und Gaming-Sucht aufmerksam zu machen. Die Polizei informierte über Themen wie Cybermobbing, Hatespeech oder Kinderpornografie.

Wichtige Links zur Sicherheit im Internet

Auf folgenden Websites können Sie sich noch detaillierter darüber informieren, wie Sie sicher im Internet unterwegs sind:

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