Gastronomen fürchten die Folgen

Ab Januar wieder höhere Mehrwertsteuer in der Gastronomie

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In der Gastronomie könnte die Mehrwertsteuer bald wieder auf 19 Prozent steigen. 2020 war sie wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie auf sieben Prozent gesenkt worden. Diese Ausnahmeregelung soll am 31. Dezember auslaufen.

Der Gastronomieverband DEHOGA schlägt deswegen seit Monaten Alarm. Er befürchtet drastische Konsequenzen für gastronomische Betriebe, auch in Rheinland-Pfalz. Bis zu 750 Restaurants im Land könnten schließen, sagte Verbandschef Gereon Haumann dem SWR - das wären rund 10 Prozent.

Angst, dass Preise Kippunkte für Kunden übersteigen

Zu den Gastronomen, die über Schließungen nachdenken, gehört Jörg Maier aus Ramsen (Donnersbergkreis). Er befürchtet, dass die Preise für die Kundinnen und Kunden über einen Kippunkt steigen könnten, den sich viele nicht mehr leisten könnten.

Für die Gans, die er rund um St. Martin aber auch in der Vorweihnachtszeit verkauft, schätzt er ihn auf 40 Euro. "Darüber zu gehen, sehe ich für ganz ganz schwierig an." Er zeigt Verständnis für jeden, der das nicht mehr zahlen möchte.

Noch keine Entscheidung über Mehrwertsteurerhöhung in Gastronomie

Ein weiteres Problem sind Veranstaltungen im Jahr 2024, so Maier. Viele seien bereits verkauft, doch er könne nicht sagen, wo der tatsächliche Preis liegen wird. Die Folgen seien unabsehbar. Maier will Betriebsschließungen nicht ausschließen.

Mecklenburg-Vorpommern hatte schon vor Monaten eine Initiative im Bundesrat gestartet, die zum Ziel hat, den reduzierten Mehrwertsteuersatz beizubehaten. Aus der Bundespolitik gibt es aber noch kein eindeutiges Signal, ob es eine weitere Verlängerung der reduzierten Mehrwertsteuer geben wird.

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