Etwa 300 Experten, Forscher und Landwirte aus ganz Europa treffen sich zu einer Tagung in Worms. Im Mittelpunkt stehen neue Pflanzen-Krankheiten.
Landwirte beklagen hohe Ernteausfälle
Forschungsergebnisse zeigen, dass die Schilf-Glasflügelzikade zwei Bakterien-Arten hinterlässt, die die Zuckerrüben- und Kartoffelpflanzen extrem schädigen können. Diese Bakterien sorgen dafür, dass die Blätter gelb werden und verwelken - die Pflanzen können sogar absterben. Landwirte beklagen in einigen Regionen einen Ernteausfall von bis zu 50 Prozent.
Bedrohung für Rüben und Kartoffeln
Christian Lang, Geschäftsführer des Verbandes der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer, bezeichnet die Bakterien, die durch die Zikaden übertragenen werden, als größte Bedrohung des Kartoffel- und Zuckerrübenanbaus seit Jahren.
Inzwischen seien etwa 95 Prozent seines Verbandsgebietes betroffen. Die Zikaden würden sich nach Norden ausbreiten und seien mittlerweile auch in Mainz und Frankfurt gesichtet worden.
Gekommen, um zu bleiben Invasiver Schädling Rebzikade bedroht den Weinbau im Markgräflerland
Als weiterer invasiver Schädling ist die Amerikanische Rebzikade in Baden-Württemberg aufgetaucht. Ein Experte erklärt, warum die winzige Zikade so bedrohlich für den Weinbau ist.
In Worms gibt es einen Forschungsacker mit Zikaden
Die Expertinnen und Experten, die sich in Worms treffen, werden sich unter anderem Versuchsfelder bei Worms-Ibersheim ansehen. Dort wird die Schilf-Glasflügelzikade erforscht.
Auf dem Acker wird untersucht, wie man der Zikaden-Art beikommen kann. Lange sind Landwirte davon ausgegangen, dass nur der Anbau von Zuckerrüben unter den Insekten leidet. Doch inzwischen ist klar, dass die Zikade auch die Kartoffelernte gefährdet. Denn wenn eine Zikade an den Pflanzen saugt, um Energie aufzunehmen, lässt sie dort diese Bakterien zurück.
Die Zukunft gehört robusteren Sorten
Um die Ernten in der Region zu retten, suchen Forscherinnen und Forscher nach Lösungen. Inzwischen wurden Zuckerrübensorten ausgemacht, die gegen die Bakterien widerstandsfähiger sind. Die Sorten heißen Fitis und Brabanter.