Meter für Meter durchsuchen Industrietaucher das Hafenbecken. Es sei wie eine Müllhalde, erzählt Niko Prosch, einer der Taucher. Zusammen mit einem Kollegen ist er im Hafenbecken unterwegs und hat dabei auch schon Überreste von Weltkriegsmunition entdeckt.
Ansonsten haben die Taucher seit Beginn der Woche schon ein Fahrrad, einen Einkaufswagen, jede Menge Müll und Metallschrott sowie ein Straßenschild gefunden.
Manchmal sei es gar nicht so einfach, die Schrottteile zu bergen, denn zum Teil liegen sie schon seit Jahrzehnten im Hafenbecken und sind tief im Schlamm vergraben. Am Mittwoch musste Niko Prosch mit Hilfe einer Seilwinde eine Metallstange heraufziehen, die er am Tag zuvor aufgespürt hatte.
Mit Blei und Weste in den Rhein
Mit Blei an den Beinen, einer über 50 Kilogramm schweren Weste und Sauerstoffflasche ausgestattet, lässt er sich ins Wasser fallen. Dann sieht Niko Prosch durch den aufgewirbelten Schlamm fast nichts mehr. "Man muss immer etwas über dem Boden schweben und alles ertasten."
Unter Wasser befestigt der Taucher die Winde an einem gefundenen Gegenstand, dann wird gezogen. Zum Vorschein kommt diesmal ein etwa zwei Meter langes Stück einer Reling.
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Nach den Tauchern kommt der Kampfmittelräumdienst
Noch mindestens 20 Tage sind die Taucher im Winterhafen beschäftigt. Danach kommt der Kampfmittelräumdienst, um nach Minen zu suchen.
Und dann kann die eigentliche Arbeit beginnen: das Ausbaggern. Der Boden des Winterhafens ist nach Angaben des Mainzer Wirtschaftsbetriebs mit so viel Schlamm bedeckt, dass die Boote bei Niedrigwasser aufsetzen.
Algenteppiche im Winterhafen
Durch den fehlenden Regen ist der Wasserstand im Winterhafen Mainz derart gesunken, dass die Sportboote und Yachten an ihren Liegeplätzen praktisch auf dem Grund stehen. Die Wasseroberfläche ist von grünen Algenteppichen bedeckt. Inzwischen riecht es rund um den Winterhafen modrig nach Brackwasser. Das stört nicht nur Spaziergänger, Jogger oder Fahrradfahrer, sondern auch Anwohnerinnen und Anwohner.