Hilfe für junge Menschen

Mehr Schulsozialarbeit an Mainzer Gymnasien

Stand
Autor/in
Wolfgang Seligmann
Onlinefassung
Corinna Lutz
Corinna Lutz ist Reporterin im SWR Studio Mainz

An Mainzer Grundschulen und Realschulen Plus gehören Schulsozialarbeiter längst zum Alltag. Inzwischen hat die Stadt auch Geld für Stellen an Gymnasien.

An den Mainzer Gymnasien war es bisher nicht selbstverständlich, dass sich Kinder und Jugendliche an Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter wenden konnten. Vor etwa einem Jahr wurden an den sechs staatlichen Gymnasien zum ersten Mal jeweils ein Schulsozialarbeiter eingestellt. Inzwischen seien diese sechs Stellen nicht mehr befristet und würden derzeit in Vollzeitstellen umgewandelt, heißt es von Seiten der Stadt.

Auch an Gymnasien gibt es Kummer

Am Frauenlob-Gymnasium in der Innenstadt ist zum Beispiel Petra Eichmann-Beitz Ansprechpartnerin für Schülerinnen und Schüler. Themen, um die es in den Gesprächen geht, sind unter anderem Leistungsdruck, Depressionen, Trennung oder Scheidung der Eltern.

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Schulsozialarbeit ist kein Tabu mehr

Stefan Moos ist Schulleiter am Frauenlob-Gymnasium. Seit vielen Jahren hat er für die Sozialarbeit gekämpft. "Vor zehn Jahren sagten mir Schulleiter-Kollegen: Sag das nicht zu laut, das wirft ein schlechtes Bild auf deine Schule." Das habe er so nie akzeptieren wollen, sagt Moos.

Die Zusammenarbeit mit der längst etablierten Schulseelsorge und der neuen Sozialarbeiterin sei wichtig und gut, sagt Schulleiter Stefan Moos. "Es ist von großem Vorteil, dass Petra Eichmann-Beitz als Schulsozialarbeiterin nicht zum Kollegium gehört".

Auf einem Plakat informiert die Stadt Mainz in mehreren Sprachen über die Sozialarbeit an staatlichen Schulen. Es wird unter anderem erklärt, dass sowohl in Einzelfällen geholfen als auch mit Klassen und Gruppen gearbeitet wird.
Auf einem Plakat informiert die Stadt Mainz in mehreren Sprachen über die Sozialarbeit an staatlichen Schulen. Es wird unter anderem erklärt, dass sowohl in Einzelfällen geholfen als auch mit Klassen und Gruppen gearbeitet wird.

"Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter bieten Beratung und Unterstützung bei vielen Fragen an, ob nun im schulischen oder im privaten Bereich."

Es sei politischer Konsens gewesen, dass zunächst die Schulformen, von denen man annahm, dass sie einen höheren Beratungsbedarf hätten, zuerst mit Schulsozialarbeitern versorgt worden seien, sagte Eckart Lensch, Sozialdezernent der Stadt Mainz. Diese Entscheidung sei auch eine Frage des Geldes gewesen. Zunächst waren die ersten Stellen aus Fördermitteln, die während der Coronazeit der Stadt zugeteilt wurden, finanziert worden. Jetzt werden die Sozialarbeiter an den Gymnasien aus dem städtischen Haushalt bezahlt.

Mit dem Start des Schuljahres 2023/2024 wird es nach Angaben der Stadt insgesamt 42 Stellen in Mainz geben. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind an Grundschulen, Berufsbildenden Schulen, Realschulen Plus, Integrierten Gesamtschulen und Gymnasien tätig.

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