Laut Stiftung Wildtierhilfe werden deutschlandweit jedes Jahr fast 95.000 Rehkitze bei Mäharbeiten getötet. Die jungen Rehe werden von den Muttertieren im hohen Gras abgelegt. Droht ihnen Gefahr, ducken sich die Kitze instinktiv weg. Damit sind sie für den Landwirt kaum zu sehen, wenn er Felder und Wiesen mäht.
Philipp Geib ist einer der ehrenamtlichen Rehkitzretter, die im Kreis Bad Kreuznach los flitzen, bevor die Landwirte ihre Wiesen mähen. "Die Zahl der getöteten Tiere dürfte nun deutlich abnehmen", meint Geib. Nach Zahlen des Landesjagdverbands RLP haben die Ehrenamtler allein in der Region Rheinhessen/Nahe im vergangenen Jahr 1.000 Rehkitze gerettet. "Da geht einem als aktiver Naturschützer natürlich das Herz auf."
Rehkitzrettung mit Drohne
Früher waren er und die anderen Helferinnen und Helfer mit Hunden durch die Wiesen gelaufen, heute haben sie Drohnen mit Wärmebildkameras. Durch die technische Hilfe sind die Rehkitzretter deutlich erfolgreicher. Denn in den ersten zwei Wochen nach ihrer Geburt haben die Rehkitze keinen Eigengeruch. Auch Hunde können sie also nicht wittern. Die Wärmebildkamera der Drohne aber spürt sie auf.
Gefahr durch Mähmaschinen Rehkitze retten: Landwirte in RLP dürfen verstärkt Drohnen einsetzen
Jedes Jahr im Frühling sind wehrlose Rehkitze in Lebensgefahr. Sie liegen auf Feldern und Wiesen und kommen buchstäblich unter die Mähwerke. Das soll sich jetzt ändern.
Dauereinsatz der Rehkitzretter in Rheinhessen und an der Nahe
In den kommenden Wochen sind die Rehkitzretter im Dauereinsatz. Die Landwirte sind verpflichtet, alles Mögliche und Zumutbare zu tun, um den Tod der Kitze zu vermeiden. Immer mehr von ihnen wenden sich deshalb an die Rehkitzretter. "Wir versuchen, jeden zu bedienen", sagt Geib und ergänzt: "im letzten Jahr hat das geklappt."