Der Prozess geht nach knapp drei Monaten dem Ende zu: Am Donnerstag wurden die Plädoyers gehalten. Die Staatsanwaltschaft in Mainz hat eine Haftstrafe von insgesamt 13 Jahren und vier Monaten gefordert. Bis zum Haftantritt soll der Angeklagte in Untersuchungshaft bleiben.
Die Verteidigung plädierte für eine Strafe von acht Jahren und vier Monaten, maximal jedoch von zehn Jahren. Das Urteil soll am kommenden Donnerstag verkündet werden.
Totschlag und zweifacher versuchter Totschlag
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vollendeten Totschlag in einem Fall und versuchten Totschlag in zwei weiteren Fällen vor. Er soll am 9. Oktober 2023 in Bingen-Büdesheim einen 26-Jährigen Mann erstochen und zwei weitere Männer verletzt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die drei Opfer des Angriffs den Angeklagten aus dem Auto heraus gesehen und ihn angesprochen. Auf einem Feldweg sei dann ein Streit zwischen ihnen völlig aus dem Ruder gelaufen.
Attacke mit Messer und Heugabel
Der Angeklagte habe mit einem Messer 17 Mal auf sein Opfer eingestochen. Der Mann starb laut Staatsanwaltschaft noch an Ort und Stelle. Danach seien die Männer vom Ort des Angriffs geflüchtet. Der Angeklagte sei ihnen aber gefolgt und die Auseinandersetzung sei dann weiter gegangen. Der Angeklagte habe dann auch die beiden anderen Männer angegriffen, einer von beiden sei durch zwölf Messerstiche schwer verletzt worden. Schließlich habe der Angeklagte auch mit einer Heugabel nach ihnen geworfen. Er habe, so die Staatsanwaltschaft, die Absicht gehabt, die beiden ebenfalls zu töten.
Täter und Opfer sollen sich gekannt haben
Laut Staatsanwaltschaft kannten sich der Angeklagte und zumindest eines seiner Opfer. Dieses soll Chef einer Gartenbaufirma sein. Schon lange vor der Attacke habe es immer wieder Streit zwischen ihnen gegeben. Auch der getötete 26-Jährige habe in dieser Gartenbaufirma gearbeitet. Warum es Streit gab, ist bisher nicht bekannt.
Toter lag auf einem Feldweg in Bingen-Büdesheim
Zeugen hatten am 9. Oktober 2023 einen Toten auf einem Feldweg in Bingen-Büdesheim gefunden und die Polizei alarmiert. Stundenlang war danach ein Hubschrauber über Bingen gekreist. In der Nähe des Tatorts entdeckten Polizisten dann die beiden anderen, durch Stiche schwer verletzten Männer. Die Ermittler standen zunächst vor einem Rätsel. Erst nach und nach kamen Einzelheiten und Hintergründe der Tat ans Licht.
Große Anteilnahme bei Menschen in Bingen
Die Tat hatte die Menschen in Bingen-Büdesheim aufgewühlt. Viele stellten am Fundort der Leiche Kerzen auf und es gab eine Mahnwache auf dem Rathausplatz in Bingen-Büdesheim.
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