Übergriffe gegen Rettungskräfte seien in den vergangenen zwei Jahren in Rheinhessen nicht signifikant angestiegen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von der Initiative "Helfer sind tabu!" in Auftrag gegeben wurde. Glücklicherweise hätten die Angriffe nicht, wie anderswo, zugenommen, sagt Johannes König von der Initiative.
Trotzdem sei es nicht hinnehmbar, wenn Sanitäterinnen und Sanitäter, die sich für die Gesundheit und das Wohlergehen Anderer einsetzten, Opfer von Gewalt und Anfeindungen würden. Gleichzeitig sei den Rettungskräften aber auch durchaus bewusst, dass sie bei ihren Einsätzen oft mit Menschen zu tun haben, die sich in emotionalen Ausnahmesituationen befinden und psychisch belastet sind.
Zentrale Anlaufstelle für Betroffene
Mitarbeitende der Rettungsdienste in Rheinhessen könnten Übergriffe, die sie im Einsatz erleben, bei einer zentralen Stelle anzeigen, so König. Dazu gehörten tätliche Angriffe, aber auch verbale Gewalt wie Beschimpfungen und Beleidigungen.
2018 hatten Vertreter der Rettungsdienstbehörden des Landkreises Mainz-Bingen die Initiative "Helfer sind tabu!" gegründet. Der Verein setzt sich für mehr Respekt gegenüber Rettungskräften ein. Außerdem bietet er mehrmals im Jahr Schulungen an. Dort lernen Rettungskräfte, wie sie brenzlige Situationen deeskalieren und Gewaltausbrüche verhindern können.
Keine Angriffe auf Mainzer Feuerwehr
Bei der Feuerwehr in Mainz sind Übergriffe zum Glück kein Thema. Der Beruf sei immer noch sehr hoch angesehen, sagt der Pressesprecher der Berufsfeuerwehr, Michael Ehresmann. Die Menschen wüssten, dass die Feuerwehr da sei, um zu helfen.
So habe es zum Beispiel an Silvester überhaupt keine Probleme gegeben. Die Feuerwehrleute seien auf gut gelaunte, allenfalls betrunkene Menschen getroffen. Pöbeleien oder gar Angriffe habe es keine gegeben.
Silvester sogar "schöner Einsatz"
Für viele im Team sei der Dienst an Silvester sogar ein schöner Einsatz, so Ehresmann. Wenn man schon nicht mit seiner Familie ins neue Jahr starten könne, dann wenigstens mit den Kollegen und Kolleginnen, die gewissermaßen eine zweite Familie seien.