Dieter Wenger hat im Auftrag des Mainzer Carneval-Vereins MCV 62 Jahre lang die Motivwagen für den Mainzer Rosenmontagszug gebaut. Ende vergangenen Jahres hatte er angekündigt, dass er sich aus der Fastnacht zurückziehen möchte. Bei der Straßenfastnacht hat er sich jahrzehntelang als Ideengeber, Gestalter und Erbauer der Motivwagen einen Namen gemacht.
Damit hat er die Mainzer Straßenfastnacht nach Angaben der Stadt auch über die Grenzen von Mainz hinaus bekannt gemacht. Deswegen hat der 84-Jährige jetzt die Gutenberg-Plakette der Stadt Mainz verliehen bekommen. Überreicht wurde sie von Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos).
Er würdigte Wenger als "kreativen, innovativen Kopf" und "Tüftler, der nach pragmatischen Lösungen schaut". Er habe die Mainzer Fastnacht enorm geprägt und der Stadt und den Menschen in Mainz "närrische Freude beschert".
Dieter Wenger verabschiedet sich mit Zitat
Wenger dankte seinen vielen Wegbegleitern aus den 62 Jahren Wagenbau und ganz besonders seiner Familie. Er verabschiedete sich mit einem Zitat, das bereits auf der Feier seines 50. Geburtstags das Motto gewesen sei: "Wer einmal eine Narrenkappe auf hat, setzt sie sein Leben lang nie wieder ab."
Wenger wuchs bei seinen Großeltern in Mainz auf. Da der Betrieb der Familie im Krieg zerstört wurde, musste sich der Großvater etwas einfallen lassen, um seine Familie zu ernähren. An einer kleinen Werkbank schnitzte er Spielzeug und malte es an. Gemeinsam verkauften sie die Sachen dann an Bauern in Hechtsheim oder Gonsenheim. Damit hatte sein Großvater die Grundlage dafür gelegt, dass Dieter Wenger später einmal zu den wichtigsten Menschen der Mainzer Straßenfastnacht zählen würde.
Mainzer Fastnacht wird sich immer an Wenger erinnern
Auch wenn Dieter Wenger nicht mehr für die Motivwagen auf dem Mainzer Rosenmontagszug verantwortlich ist, so wird er doch weiterhin eng mit ihm verbunden sein. Die Zugente, die jedes Jahr das Ende des Zuges markiert, wurde von Wenger erfunden. Und auch einige der bekannten Schwellköpp hat er mit entworfen.