Schlendern über den Künstler- und Büchermarkt am Rheinufer, tanzen vor den Bühnen am Schillerplatz, Ballplatz oder Domplatz. Ein Gläschen Wein oder Cocktails trinken - oder am Rheinufer eine Runde Riesenrad fahren: Seit Freitag herrschte in der Mainzer Innenstadt Ausnahmezustand. Zu Ehren des Erfinders des Buchdrucks, Johannes Gutenberg, wird in Mainz jedes Jahr gefeiert. Und wie immer endete das Fest mit einem großen Feuerwerk.
Bisher keine Zwischenfälle auf der Johannisnacht
Die Polizei war bis zum Abschlusstag zufrieden. Bis dahin gab es keine Zwischenfälle. Am Dienstag wird die Polizei Bilanz ziehen. Am Samstag war laut Mainzer Festdezernentin Marianne Grosse (SPD) der Bereich mit den Essensständen so voll, dass die Besucherinnen und Besucher für etwa zehn Minuten daran vorbeigeleitet werden mussten.
Nur am Freitagabend gab es einen kurzen Schreck: Eine Gewitterfront, die von Westen über Rheinhessen zog, sorgte für Unruhe. Die Feuerwehr musste den Betreibern der Stände auf dem Künstler- und Büchermarkt helfen, das Regenwasser zu beseitigen. Aber danach feierten alle weiter. Die Feuerwehr meldete sechs Einsätze in Mainz, nennenswerte Schäden habe es aber nicht gegeben.
Buchdruckertaufe soll von den Sünden der Lehrjahre befreien
Am Samstag fand das traditionelle Gautschen auf dem Liebfrauenplatz statt, die traditionelle Buchdruckertaufe. Dabei werden seit dem 16. Jahrhundert Gesellen und Gesellinnen in ein großes, mit Wasser gefülltes Holzfass eingetaucht und symbolisch von den Sünden der Lehrjahre und dem Bleistaub befreit. Etwa 30 Mediengestalterinnen und Medientechnologen haben das Ritual unter großem Applaus aus dem Publikum über sich ergehen lassen.