Der MCV hat das neue Motto am Montagmittag bekanntgegeben. Insgesamt sind laut MCV 590 Vorschläge eingereicht worden. Dabei musste auch eine Vorgabe erfüllt werden. So muss in dem Motto das Wort "Zugplakettchen" oder zumindestens "Plakettchen" vorkommen.
Grund dafür ist das 75-jährige Jubiläum der Zugplakette im nächsten Jahr. Sie wird seit 1950 verkauft, um damit den Rosenmontagszug mitzufinanzieren.
Knapp 600 Vorschläge für Fastnachtsmotto eingereicht
Von den knapp 600 eingereichten Vorschlägen wurden 161 auf eine sogenannte Shortlist gesetzt. Aus dieser hat die Kommission, die aus rund 30 Personen bestand, in mehreren Wahlrunden das Sieger-Motto gewählt. Zur Kommission gehörten unter anderem Vertreter der Mainzer Stadtgesellschaft, Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos), Medienvertreter und auch Mitglieder der Fastnachtsvereine.
Das Sieger-Motto stammt von Wilfried Oblau. Die Entscheidung dafür ist recht knapp ausgefallen. Mit gerade mal vier Stimmen mehr als der Zweitplatzierte konnte sich der Vorschlag von Oblau dann aber durchsetzen. Er darf sich nun nicht nur über den Sieg, sondern auch über zwei Eintrittskarten für die Sonntagsfastnachtssitzung des MCV freuen, inklusive einer Einladung zum Pausenempfang.
Motto soll internationale Strahlkraft der Fastnacht zeigen
Als Begründung für das Sieger-Motto führte die Jury unter anderem an, das es "echt englisch-meenzerisch" ist. Zwar sei die Meenzer Fassenacht ein eher lokales Fest, aber die deutsch-englische Kombination zeige den Mainzer Humor und die internationale Strahlkraft der Fastnacht, sagt Hannsgeorg Schönig, der Präsident des MCV.
Auf dem zweiten Platz landete der Vorschlag "Zur Fassenacht in unserm Städtche, gehört des Meenzer Zugplakettche". Auf Platz Drei schaffte es "Mal grau, mal bunt, mal ernst, mal witzig, wird’s Zugplakettchen fünfundsiebzig!"
Andreas Schmitt kritisiert neues Mainzer Fastnachtsmotto
Aber das neue Motto für die kommende Kampagne bekam nicht nur Zuspruch. Andreas Schmitt, bekannt als Sitzungspräsident bei "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht", reagierte entsetzt.
"Die Mainzer Fastnacht steht für das Politisch-literarische. Derzeit gibt es so viel Schreckliches auf der Welt, dazu hätte man Stellung beziehen sollen", so Schmitt. Das neue Motto sei der Meenzer Fassenacht unwürdig.
Und auch in den sozialen Netzwerken gab es bereits kurz nach der Veröffentlichung viele negative Kommentare. Hauptkritikpunkt war vor allem die Mischung aus deutscher und englischer Sprache, das sogenannte Denglisch.